ROM. Die italienische Modegruppe Benetton hat einen umfassenden Relaunch-Plan vorgestellt. Ziel ist es, nach Jahren tiefroter Zahlen bis spätestens 2027 wieder profitabel zu wirtschaften.
Rückkehr in die Gewinnzone geplant
Der Sanierungskurs unter CEO Claudio Sforza, der 2023 eingeleitet wurde, zeigt laut Unternehmensangaben erste Erfolge. Grundlage ist eine Kapitalspritze von 260 Mio. Euro durch die Familienholding Edizione. In diesem Rahmen wurden Produktionsstandorte in Tunesien, Serbien und Kroatien geschlossen und rund 500 defizitäre Filialen weltweit aufgegeben. Die Zahl der Verkaufsstellen liegt nun bei rund 3.000. Bis Ende 2025 soll die Mitarbeiterzahl von 1.100 auf 700 sinken.
Digitalisierung und Effizienz im Fokus
Kernpunkte des Relaunches sind der Ausbau des Online-Vertriebs – der Anteil soll von derzeit 13 auf bis zu 25 Prozent steigen – sowie organisatorische Umstrukturierungen. Unternehmensbereiche werden in eigenständige, aber vom Konzern kontrollierte Einheiten überführt. Die Produktionszyklen neuer Kollektionen sollen von zwölf auf sechs Monate verkürzt werden, parallel dazu ist eine qualitative Aufwertung der Filialen geplant.
Tiefrote Zahlen über ein Jahrzehnt
Benetton verzeichnete in den vergangenen zehn Jahren kumulierte Verluste von 1,6 Mrd. Euro. Die Hälfte davon wurde durch den Mutterkonzern Edizione ausgeglichen. Bereits 2024 hatte das Unternehmen eine umfassende Umstrukturierung im Europa-Geschäft gestartet. Die Maßnahmen sollen das internationale Retail-Netz langfristig absichern. (red)
