Die „Future Skills” am Arbeitsmarkt
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Aus- und Weiterbildung Franz-Josef Lackinger: „Nachdem es sich um fundamentale Kompetenzen handelt, betreffen sie jeden von uns.”
CAREER NETWORK Redaktion 11.10.2024

Die „Future Skills” am Arbeitsmarkt

BFI Wien-Chef Franz-Josef Lackinger erklärt, wie Betriebe und Mitarbeiter zukunftsfit bleiben können.

••• Von Alexander Haide

WIEN. Oft ist heute die Rede von sogenannten „Future Skills”, „zukunftsweisenden Kompetenzen” – doch was ist mit diesem Begriff eigentlich gemeint? ­medianet befragte dazu einen, der es wissen sollte, Franz-Josef Lackinger, Geschäftsführer des BFI Wien.

medianet:
Was sind Future Skills?
Lackinger: Es gibt viele verschiedene Definitionen für Future Skills. Meistens handelt es sich dabei um kompetenzbasierte Konzepte, die Future Skills als zukunftsbedeutsame Handlungskompetenzen beschreiben, die es Menschen erlauben, selbst-organisiert komplexe Probleme zu lösen. Kurz: Was müssen Menschen können, damit sie auch in einer immer komplexeren Arbeitswelt Schritt halten können?

medianet:
Was müssen wir also in Zukunft unbedingt können, um nicht abgehängt zu werden?
Lackinger: Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Es ist das Dilemma, das nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Bildungseinrichtungen trifft. Genau vorhersagen, welche Detailfertigkeiten in zehn, 20 oder 30 Jahren gefragt sein werden, ist schwierig bis unmöglich, wie uns die technische Entwicklung der letzten Jahre verdeutlicht.

Wer hätte vor wenigen Jahren erahnt, dass Prompt Engineering eine Kompetenz sein wird, die heute gefragt ist. Worauf sich aber beinahe alle Expertinnen und Experten als Future Skills einigen können, sind ‚Meta-Kompetenzen' wie Lernkompetenz, Digitalkompetenz, Reflexionskompetenz, Selbsteinschätzungskompetenz, Innovationskompetenz oder Kommunikationskompetenz. Sie sind quasi zeitlos und werden daher auch in Zukunft sehr gefragt sein.


medianet:
Was können Betriebe konkret tun, um ihre Mitarbeitenden diesbezüglich fit zu halten?
Lackinger: Betriebe sind gut beraten, die Kompetenzen der Belegschaft zu validieren. Nur so kann gezielt eine Selbstüberschätzung der Menschen erkannt werden und damit auch verhindert werden, dass Personen in Positionen landen, die sie schlicht überfordern.

Darüber hinaus sollten Unternehmen natürlich ihre Belegschaft kompetenztechnisch unterstützen, auch im Eigeninteresse. Nicht zuletzt weil sie die Resilienz des eigenen Unternehmens gegenüber technischer und gesellschaftlicher Entwicklung stärken und so entsprechend absichern.
Zudem sind kompetente Mitarbeiter der Garant für die Weiterentwicklung und für den wirtschaftlichen Erfolg der Betriebe.


medianet:
Was hat das BFI Wien diesbezüglich im Angebot? Oder anders formuliert: Wie können diese Kompetenzen erlernt werden?
Lackinger: Wir bieten unter anderen ein Seminar mit dem Titel ‚Effektiv lernen' an. Nachdem es unterschiedliche Lerntypen gibt, bedarf es individueller Lernmethoden, die hier vermittelt werden. Zum Thema Kommunikationskompetenz haben wir ein Seminar zum Thema ‚Überzeugen mit sachlichen Argumenten'. Hier geht es nicht nur um die Bausteine einer guten Gesprächsführung, sondern auch wie Manipulation durchschaut und abgewehrt werden kann.

Zum Thema Innovationskompetenz gibt es am BFI Wien vom Seminar zu Design-Thinking bis hin zum Diplomlehrgang ‚Digital Transformation Management' ein breites Portfolio.
Und zu den Digitalkompetenzen gibt es von den sehr niedrigschwelligen Angeboten, beginnend beim ECDL/ICDL Computerführerschein, bis hin zum ‚Digital Data Expert' oder dem Diplomlehrgang ‚Künstliche Intelligenz und Data Science' den gesamten Spannungsbogen an Schulungen.

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