WIEN. Österreich wird das in der Forschungsstrategie der Regierung formulierte Ziel, bis 2020 zu den „Innovation Leadern” wie Schweiz oder Schweden aufzuschließen, „weit verfehlen”. Das sagte der Vorsitzende des Rats für Forschung und Technologieentwicklung (RFT), Hannes Androsch, vergangene Woche bei der Vorstellung des „Berichts zur wissenschaftlichen und technologischen Leistungsfähigkeit Österreichs”. Seit 2012 bewertet der RFT jährlich die Performance Österreichs anhand von 74 Indikatoren u.a. in den Bereichen Bildung, Forschung, Innovation, Gründungsdynamik, Forschungsfinanzierung. Bei rund einem Drittel dieser Indikatoren habe Österreich das Ziel erreicht und liege auf dem Niveau der führenden Innovationsländer; bei gleichbleibender Dynamik würde aber nur bei weiteren 30% der Indikatoren das Ziel erreicht.
Betriebliche Forschung: „Gut”
Der Schwerpunkt des Berichts liegt auf den vier prioritären Zielsetzungen der Strategie. Neben dem Vorstoß in die Gruppe der Innovationsführer sind das die Steigerung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit und des gesellschaftlichen Wohlstands sowie die Bewältigung der großen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen der Zukunft. Allgemein schneidet nach Urteil des RFT der Bereich Universitäten und Grundlagenforschung am schlechtesten ab; der Abstand zum Ziel sei hier am höchsten, und die Wahrscheinlichkeit, das Ziel zu erreichen, am geringsten. Dagegen weise der Bereich Unternehmensforschung und Innovation derzeit die beste Performance auf, „die betriebliche Forschung ist durch die Erhöhung der Forschungsprämie sehr komfortabel ausgestattet”, so Androsch. Die meisten Verbesserungen habe es im Bildungssystem gegeben, wo sich die Werte bei 73% der Indikatoren verbessert hätten.
Das ist dem Rat aber nicht genug; eine seiner vier wichtigsten Empfehlungen an die Regierung betrifft die Modernisierung der Strukturen des Bildungssystems. Weiters empfiehlt der RFT die Erhöhung der Mittel für die Grundlagenforschung im Vergleich zur Basisfinanzierung, bessere rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen für Firmengründungen sowie Maßnahmen zur Erhöhung der privaten Finanzierung in diesem Bereich. (APA/red)