••• Von Alexander Haide
WIEN. Was vor zwölf Jahren als kleines Event im Wiener Penta Hotel begann, hat sich mittlerweile zum fest etablierten Party-Format „Büroschluss” im angesagten „O Klub”, im Untergrund nahe der Staatsoper, entwickelt. Jeden letzten Donnerstag des Monats geht es direkt vom Job in den Club, in dem bis zu 2.000 Menschen den Feierabend begehen. Die Erfolgsgeschichte erklärt Initiator Patrik Gräftner im medianet-Interview.
medianet: Gibt es ein Erfolgsgeheimnis bei Büroschluss?
Patrik Gräftner: Als wir begonnen haben, starteten After-Works später, so ab 21 Uhr. Wir wollten eine Veranstaltung ins Leben rufen, die man gleich nach der Arbeit besuchen kann, und die früher aufhört, da Freitag ein normaler Arbeitstag ist. Deshalb beginnt Büroschluss bereits um 18 Uhr und um zwei Uhr früh, wenn es am schönsten ist, sperren wir wieder zu.
medianet: Nach einem Arbeitstag meldet sich oft der Hunger. Gibt es etwas zu essen?
Gräftner: Wir haben eine Kooperation mit dem Hotel Le Meridien. Für jene, die ein Abendessen wollen, reservieren wir im Restaurant Tische und mit der Rechnung gibt es Eintrittsbänder für Büroschluss. Damit gibt es später, am Eingang, keine Wartezeiten.
medianet: Weshalb beginnt das Nachtgeschäft heute bereits in den frühen Abendstunden?
Gräftner: Unsere Zielgruppe ist zwischen Mitte zwanzig und Anfang vierzig Jahre alt. Der generelle Trend geht zu weniger Alkoholkonsum und zum früheren Fortgehen. Diese Generation hängt nicht mehr bis vier, fünf Uhr früh in einem Club ab.
medianet: Durch den frühen Beginn haben Damen aber keine Zeit fürs Styling daheim …
Gräftner: Wir haben einen relativ hohen Damenanteil und die schaffen das sehr gut!
medianet: Am Beginn stand ja das Networking im Club im Fokus. Geht es wirklich darum?
Gräftner: Da Büroschluss jetzt in einem Club stattfindet, hat sich das verändert. Aber um dem Rechnung zu tragen, ist die Musik zwischen 18 und 21 Uhr etwas gedämpfter, damit man sich besser unterhalten kann und sich nicht anschreien muss.
medianet: Haben Sie einen Überblick, aus welchen Branchen die Büroschluss-Gäste stammen?
Gräftner: Das reicht von Assistenten bis hin zu Geschäftsführern. Genauso unterschiedlich sind die Branchen. An den Signaturen bei Reservierungen erkenne ich Gäste aus der Immobilienbranche, Banken und Agenturen, genauso wie medizinisches Personal und Beschäftigte in Anwaltskanzleien.