ANNABERG. Die Türnitzer Alpen nördlich von Mariazell sind alles andere als dicht besiedelt. Hier sagen sich Fuchs und Hase sowie Wintersportler und Wanderer gute Nacht. Für Erika Walsberger ist das eine gute Situation, denn: „Wir haben keine Konkurrenz. Wer einen Liter Milch braucht, muss 20 Kilometer nach Mariazell oder Türnitz fahren.” Wie kam die Nah&Frisch Kauffrau zu diesem wichtigen Geschäft?
G’lernt is’ g’lernt
„Ich habe in einem kleinen Betrieb mit Bedienungsladen Verkäuferin gelernt, wir haben den Zucker und so weiter noch händisch abgewogen”, gibt sie einen Einblick, wie sie zum Handel kam. Später hatte sie zwei Jobs und irgendwann ihre Tochter. Walsberger verließ den Handel und arbeitete als Stubenmädchen, um nur eine Arbeitsstelle zu haben. Und dann hörte in Annaberg der bisherige Betreiber des kleinen Ladens auf und es schlug die Stunde der Erika Walsberger.
„Ich war damals 30 Jahre alt, wollte es probieren und bin mit Feuer und Flamme drauf losgegangen. Seitdem, dem 13. Juli vor 25 Jahren, mache ich das”, erzählt sie. Zunächst hatte sie noch einen anderen Vertriebspartner, seit 15 Jahren ist sie bei Nah&Frisch und mehr als glücklich darüber: „Das war eine sehr gute Entscheidung, für uns kleine Unternehmen ist das persönlicher. Seit diesem Wechsel tue ich mir wirtschaftlich leichter.” Die Abwicklung sei mehr als einfach: Wenn etwas gebraucht wird, wird telefonisch sofort geholfen, auch wenn Dinge kaputtgehen. Beim vorherigen Partner gab es bei Aktionen da und dort sogar ein Minus, Nah&Frisch ermöglicht auch hierbei Gewinne, „da macht es keinen Unterschied, ob man 100 oder 300 Quadratmeter Verkaufsfläche hat”. Dabei geht es eben um die zwischenmenschliche Ebene.
Das persönliche Plus
Diese ist für einen Nahversorger im Ort einfach wichtig. Persönliche Dienstleistungen, Hauszustellungen, im ländlichen Bereich kennt man seine Kunden: „Die Kunden kommen herein, und wir wissen eigentlich, was sie wollen. Wir tragen ihnen auch einmal die Einkaufssackerl ins Auto.”
Auf 95 Quadratmetern Verkaufsfläche finden die Kunden alles, was es braucht. Das Geschäft ist zwar klein, aber man findet immer alles: „Die Kunden sind begeistert, wir erweitern uns ein bisschen, aber nicht zu viel. Bei uns ist alles schön eingeräumt. Mittlerweile kommen die Leute aus Gemeinden zu uns, auch aus Türnitz. Mich kennen die Urlauber, grüßen mich, wenn sie einmal, zweimal im Jahr vorbeischauen.”
Erfolgsgeschichte
Erika Walsberger gibt auch sehr viel, steht tagtäglich um halb vier Uhr in der Früh auf und backt für ihre Kunden, ist für die Menschen und die Mitarbeiter da. „Eine Mitarbeiterin ist seit Anfang an da, wir bekommen ja auch Weihnachtsgeschenke.”
Diese Weihnachtsgeschenke könnten auch in Zukunft kommen, wenn sie selbst in Pension ist. Denn ihre Mitarbeiterin, die seit fünf Jahren da ist, könnte als Nachfolgerin ein perfektes Geschäft übernehmen. „Wenn sich die Gemeinde verpflichtet, dass es hier einen Nah&Frisch weiter gibt, wäre das wichtig.” Die große Auszeichnung für sie übrigens: Beim letzten Mystery-Shopping erhielt sie 100 Punkte. Wenn es noch weitere Argumente braucht …
