WIEN. Durch die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) sind auch in Österreich die Zinsen für Spareinlagen weiter gestiegen. Sparkonten und Bausparverträge erleben zurzeit ein Comeback, meldet das Tarifvergleichsportal durchblicker.
Im Detail haben sich die Top-Konditionen für Sparer bei täglich fälligem Geld von Oktober bis Jänner auf 1,5% verdoppelt. Einige Banken locken zusätzlich mit einem Startzins von zwei Prozent für die ersten drei Monate.
Ähnlich bei den Bausparkassen: Hier bieten derzeit alle ebenfalls Sonderkonditionen von drei Prozent fix oder mehr für die ersten zwölf Monate und danach eine variable Verzinsung bis 4,25%. Bis zu drei Prozent Zinsen bekommt man jetzt auch für Spareinlagen mit einem Jahr Bindung, auch das ist knapp ein Drittel mehr als noch im Herbst.
Sparzinsen steigen weiter
Martin Spona, Leiter des Bereichs Consumer Finance bei durchblicker, geht davon aus, dass die Sparzinsen nach der für heute erwarteten fünften Erhöhung der EZB-Leitzinsen in Folge noch weiter steigen werden. Von einer langfristigen Bindung von Spareinlagen rät er derzeit ab.
Für einen Anlagebetrag von 10.000 € mit dreijähriger Bindung erhält man aktuell bis zu 3,2% Zinsen, für eine fünfjährige Bindung maximal 3,35%. Hier haben sich die Zinsen zuletzt wenig bewegt. Der Experte sieht daher noch Luft nach oben.
Zum Nachbarn schauen
Generell empfiehlt Spona, beim Vergleich der Sparkonditionen über den österreichischen Tellerrand hinauszuschauen. Anderswo in Europa gibt es manchmal schon etwas mehr Zinsen und die Einlagensicherung bis zu 100.000 € gilt auch dort.
Auf durchblicker.at/sparzinsen werden deshalb mittlerweile auch Bankangebote aus anderen EU-Ländern verglichen. Zum Teil muss der Konsument bei diesen Angeboten dann allerdings die Kapitalertragsteuer selbst abführen.
Der Abstand zwischen variablen und fixen Zinsen bei Wohnbaukrediten hat sich zuletzt deutlich verringert. Im Oktober hat man für einen Fixzinskredit noch fast doppelt so hohe Zinsen gezahlt wie für einen variablen Kredit. (rk)
