Der Aufschwung steht vor der Tür
© PantherMedia/Sergii Kolesnyk
Die ungarische, slowakische und rumänische Volkswirtschaften (Im Bild: Parlament Budapest) konnten im vierten Quartal 2020 gegenüber dem Vorquartal zulegen.
FINANCENET Redaktion 12.03.2021

Der Aufschwung steht vor der Tür

Die Erste Group erwartet den wirtschaftlichen ­Aufschwung noch im Jahr 2021 – Ungarn ganz vorn.

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Die Erste Group sieht dem laufenden Geschäftsjahr optimistisch entgegen. Grundlage dafür ist eine prognostizierte Wirtschaftserholung in Zentral- und Osteuropa (CEE) zwischen +3 und +6%.

„Zuversichtlich für 2021”

„Ich bin zuversichtlich für das Jahr 2021. Wir sollten heuer einen deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung erleben, und mit ihm einen Wechsel des Vorzeichens – von Minus auf Plus”, sagt Erste Group-CEO Bernd Spalt. Grundlage für den Optimismus eines Aufschwungs ist unter anderem eine moderat, aber stetig steigende Durchimpfung der Bevölkerung.

Die Corona-Pandemie hat den Volkswirtschaften in CEE 2020 eine Rezession gebracht, wenn auch weniger stark als ursprünglich angenommen. Während Serbien mit einem BIP-Rückgang von –1,1% in 2020 vergleichsweise milde betroffen war, stürzte die kroatische Volkswirtschaft um –8,5% gegenüber 2019 ab.

Die Kehrtwende kommt

Auch in Österreich fiel der BIP-Rückgang in 2020 mit –7,2% vergleichsweise stark aus. Der Abschwung in Tschechien wird laut vorläufigen Daten bei –5,6% liegen, jener der Slowakei bei –5,2%, Ungarn –5,1% und Rumänien –3,9%.

Die Erste Group sieht 2021 eine Kehrtwende: Am deutlichsten dürften die BIP-Zuwächse in Ungarn (+5,5%) und Serbien (+5,0%) ausfallen. Auch in Kroatien, Rumänien und der Slowakei sollten die Volkswirtschaften um mehr als 4% steigen.
Tschechien wird mit einem erwarteten Plus von 3,9% nur sehr knapp dahinter liegen. Vor allem die BIP-Dynamik in einigen CEE-Ländern im 4.Quartal 2020 gibt Grund zum Optimismus: Die ungarische, slowakische und rumänische Volkswirtschaft konnte gegenüber dem Vorquartal jeweils überraschend wachsen – und das trotz der dämpfenden Wirkung der Lockdown-Maßnahmen in den jeweiligen Ländern. Die viel zitierte „Pleitewelle” sieht der Erste Group CEO übrigens nicht: „Die Signale, die wir nach dem Auslaufen der Moratorien sehen, sind tendenziell positiv. Das Auslaufen der staatlichen Hilfsprogramme wird natürlich Insolvenzen verursachen, aber nur als Nachzieh­effekt aus den Vorjahren.”

Ökologischer Umschwung

„Der ökonomische Aufschwung wird uns eine Chance für den ökologischen Umschwung bieten und entscheidende Fortschritte in der Digitalisierung ermöglichen”, ist sich Spalt sicher. Die EU werde große Teile ihres über 700 Mrd. € schweren Recovery Funds in klimafreundliche und digitale Projekte investieren. „Als Bank wollen wir diese Transformation unterstützen”, so Spalt.

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