Füllhorn für den Fiskus
© APA / Roland Schlager
Besonders gut verdient Finanzminister Magnus Brunner an der Kapitalertragssteuer mit einem Plus von 72,3 Prozent.
FINANCENET Redaktion 02.09.2022

Füllhorn für den Fiskus

Steuereinnahmen in Österreich brechen alle Rekorde, meldet der Think-Tank Agenda Austria. Eine Übergewinnsteuer sei nicht nötig.

WIEN. In Österreich gehen nicht nur die Gewinne mancher Energiekon­zerne durch die Decke, sondern auch die Einnahmen des Staates. Im ersten Halbjahr durfte sich Finanzminister Magnus Brunner über Rekordeinnahmen in Höhe von 49,8 Mrd. € freuen.

„Es ist sehr gut möglich, dass durch eine weitere Steigerung im traditionell stärkeren zweiten Halbjahr erstmals die 100-Milliarden-Euro-Mauer durchbrochen wird”, so Agenda Austria-Ökonom Marcell Göttert. Alle großen Steuern konnten gegenüber 2019 im zweistelligen Bereich zulegen. Besonders stark gestiegen: Kapitalertragsteuern mit einem Plus von 72,3%.

Zuwachs auf breiter Front

Das ist angesichts niedriger Zinsen überraschend und nicht nur mit deutlich gestiegenen Dividenden zu erklären. Aber auch die Körperschaftssteuer ist mit 39,2% auffallend stark gewachsen. Angesichts dessen sind Forderungen nach einer Sondersteuer für Energiekonzerne („Übergewinnsteuer”) wenig nachvollziehbar.

„Wenn der Staat den ärmeren Haushalten finanziell unter die Arme greifen will, ist dazu ausreichend Geld vorhanden. Entscheidend ist, dass zielgerichtet geholfen wird und das Geld nicht mit der Gießkanne verteilt wird”, so Göttert. (rk)

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