WIEN. Laut einer Umfrage der Europäischen Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe) haben 94 Prozent der Unternehmen in Österreich Maßnahmen ergriffen, um ihren Treibhausgasausstoß zu reduzieren – unter anderem durch Abfallvermeidung, Recycling und Energieeinsparungen.
Österreichische Firmen setzen auch stärker auf digitale Technologien als der EU-Durchschnitt. Das ergab die Umfrage der EIB-Gruppe zur Investitionstätigkeit (EIBIS) für die einzelnen Länder.
Weitreichende Umfrage
Die jährliche Umfrage erfasst die Angaben von rund 13.000 Unternehmen aus der EU und einer Stichprobe aus den Vereinigten Staaten.
Demnach gehen EU-Firmen bei Investitionen in Klimaschutz und ‑anpassung voran.
Für Österreich ergab sich in der Umfrage vor allem: Unsere Betriebe sind international stärker vertreten als Firmen anderer EU-Länder (77% gegenüber 66%). Die Sorge vor Lieferkettenstörungen ließ 2024 in Österreich und in der EU nach.
Wir haben die Nase vorn
Mehr als vier von fünf rot-weiß-roten Unternehmen (83%) nutzen digitale Technologien (EU-Durchschnitt: 74%). Allerdings investierten sie weniger in Innovation und liegen in diesem Bereich nun unter dem EU-Durchschnitt.
Der Anteil der Firmen, die eher mehr als weniger investieren wollen, war gegenüber der Umfrage vom Vorjahr stabil.
Die Investitionen heimischer Firmen fließen nach wie vor hauptsächlich in den Ersatz von Produktionsanlagen und nicht in den Kapazitätsausbau.Die Investitionsaussichten in Österreich sind gemischt. Österreichische Unternehmen sind hinsichtlich des politischen und regulatorischen Klimas und der Geschäftsaussichten in der Branche weniger optimistisch als EU-Unternehmen.
Obwohl die Konjunkturlage per saldo immer noch negativ ist, sind die österreichischen Unternehmen aber optimistischer als im Vorjahr. Die Aussichten für die Geschäftsaussichten des Sektors sowie die Verfügbarkeit interner und externer Finanzierung sind insgesamt leicht positiv.
Leichter Rückgang zu 2023
Der Anteil der investierenden Unternehmen ist im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen.
Auch die Investitionsaussichten, also der Anteil jener Unternehmen, die mit einer Steigerung statt einer Verringerung ihrer Investitionen rechnen, sind weitgehend stabil geblieben. Österreichische Unternehmen konzentrieren ihre Investitionen weiterhin auf den Ersatz von Kapazitäten und nicht auf deren Erweiterung. Immaterielle Vermögenswerte behalten ihre Relevanz: Unternehmen in Österreich geben an, dass 2023 durchschnittlich fast zwei Fünftel (38%) der Investitionen in F&E (Forschung und Entwicklung), Software, IT, Schulung, Organisation usw. getätigt wurden.
Investitionslücke besteht
Die meisten (80%) unserer Betriebe sind mit ihrem Gesamtinvestitionsniveau in den letzten drei Jahren zufrieden; aber etwa jedes zehnte Unternehmen meldet eine Investitionslücke (12% = EU-Durchschnitt).
Mit Blick auf die nächsten drei Jahre gehen die österreichischen Unternehmen im Einklang mit der letztjährigen Umfrage davon aus, dass Ersatzinvestitionen wieder Vorrang vor Erweiterungen haben werden. (rk)