Pleiten legen zu
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Der größte Rückgang bei Firmeninsolvenzen wird von Acredia heuer in Ungarn (Bild: Parlament Budapest) erwartet.
FINANCENET Redaktion 08.03.2024

Pleiten legen zu

Insolvenzprognose: Acredia erwartet 2024 rund 5.850 Firmenpleiten in Österreich, weltweit plus neun Prozent.

WIEN. Die aktuelle Insolvenzprognose von Kreditversicherer Acredia in Zusammenarbeit mit Allianz Trade sieht für 2024 ein weiteres Ansteigen der Unternehmensinsolvenzen. Für Österreich werden um neun Prozent mehr Firmenpleiten erwartet (2023: +13%), was dem weltweit prognostizierten Anstieg entspricht. 2025 soll dann eine Stabilisierung der Insolvenzdynamik auf hohem Niveau folgen. Die Situation in den Nachbarländern Österreichs ist ähnlich. Während die Schweiz eine der wenigen Volkswirtschaften ist, für die ein Minus erwartet wird (minus fünf Prozent), lauten die Prognosen für die Tschechische Republik plus sechs Prozent, Slowakei plus acht Prozent, Deutschland +13% und Italien +19%. Weltweit rechnet Acredia mit plus neun Prozent mehr Unternehmensinsolvenzen. Das wäre das dritte Jahr in Folge mit steigenden Insolvenzzahlen (2022: plus ein Prozent; 2023: plus sieben Prozent).

Der Plafond scheint erreicht

„2024 dürfte die Zahl der Firmenpleiten in vier von fünf Ländern steigen. Danach sollte sich die Dynamik jedoch abkühlen und 2025 auf hohem Niveau stabilisieren”, sagt Gudrun Meierschitz, Vorständin von Acredia. Hauptgründe für die weltweit steigende Zahl an Unternehmensinsolvenzen sind das geringe Wirtschaftswachstum, Handelseinschränkungen und geopolitische Unsicherheiten.

Ungarn mit größtem Rückgang

Die größten Zunahmen werden in den USA (+28%), Spanien (+28%) und den Niederlanden (+31%) erwartet. Für China und Indien lautet die Prognose jeweils plus vier Prozent, für Südafrika minus ein Prozent. Der größte Rückgang zeichnet sich in Ungarn ab (–30 %).

Der Anstieg kann in einigen Sektoren wie zum Beispiel im Bauwesen teils deutlich ausfallen. Eine Welle, wie nach der großen Finanzkrise, als globale Insolvenzzahlen 2008 um +17% und 2009 um +19% in die Höhe schossen, sieht der Kreditversicherer nicht. „Die hohen Finanzierungskosten und der begrenzte Kapitalmarkt sind ein echter Realitäts-Check, vor allem für die vielen Start-ups, die nach der Pandemie gegründet wurden. Besonders beunruhigend ist der starke Anstieg bei großen Unternehmensinsolvenzen”, warnt Meierschitz. (rk)

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