••• Von Chris Radda und Reinhard Krémer
Valentina Stark ist die Geschäftsführerin des Börsianer. Im Interview mit medianet berichtet sie über die Eigentümerstruktur, Relaunch, den neuen Blog und Wachstum.
medianet: Wayne Financial Media gibt’s in Österreich jetzt schon seit 2008 und seine Publikation Börsianer hat sich bestens etabliert. Wie seid Ihr denn positioniert?
Valentina Stark: Zu allererst, wir sind zu Hause am österreichischen Finanzmarkt – unsere Homebase ist Wien.
Wir informieren und positionieren unsere Leser, aber auch unsere Kunden jeden Tag. Wayne Financial Media ist der Verlag hinter dem Börsianer.
Das Börsianer Magazin in Print ist dann zum ersten Mal am 15. Oktober 2013 erschienen und gibt tiefgehenden Kontext.
Unsere Zielgruppe sind die Entscheider der österreichischen Wirtschaft, Finanz und Politik. Neben der Printausgabe gibt’s auch mit dem Börsianer Blog einen Internetauftritt, der sich mit Zigtausenden Pageviews täglich großen Zuspruchs erfreut. Denn unsere Online-Plattform hält die Finanzentscheider ständig am Laufenden und analysiert, welchen Input die globale Finanzwelt auf Österreich hat.
Die Zugriffszahlen werden sich heuer stark nach oben verändern, weil wir mit viel Engagement an unserem Auftritt gearbeitet haben. Und nicht zuletzt gibt’s auch regelmäßig hochkarätig besetzte Events und Roadshows, die in der Finanzcommunity sehr beliebt sind.
Wir führen regelmäßige Rankings von Unternehmen in der Finanzbranche durch und küren jährlich die besten Unternehmen der Finanzbranche.
Die Börsianer Roadshow findet aktuell viermal im Jahr in Wien statt.
medianet: Der Erfolg des Börsianer hat sich zuletzt auch in der Eigentümerstruktur niedergeschlagen – eine der erfolgreichsten Banken in Österreich ist Mitte 2024 bei Euch eingestiegen.
Stark: Das ist richtig. Börsianer gehört jetzt Michael Berl und der Raiffeisen Holding Niederösterreich-Wien. Die Verteilung der Anteile liegt exakt bei 74,9 und 25,1 Prozent. Mit dem Wachstumskapital, das wir im Zuge dieser Transaktion erhalten haben, können wir große Projekte wie den kompletten Online-Relaunch finanzieren.
Das haben wir tatsächlich in Rekordzeit geschafft. Darauf sind wir stolz.
medianet: Ihr habt auch einen ganz exklusiven Rahmen quasi für die weibliche Finanzelite …
Stark: Ja, mit dem Börsianer Salon wenden wir uns vier mal im Jahr an die Expertinnen am Kapitalmarkt. Der Salon ist seit Jahren extrem erfolgreich und beliebt – wir haben kürzlich den 30.Salon gefeiert.
medianet: Wie viele Mitarbeiter sind an der Produktion des Börsianer aktuell beteiligt?
Stark: Das Team besteht aus knapp unter zehn Personen – dies sind die internen Teammates. Dann gibt es aber nochmal rund 15, mit denen wir extern zusammenarbeiten; also freie Redakteure, Fotografen und Grafiker.
medianet: Wie oft erscheint denn das Magazin?
Stark: Den Börsianer gibt’s insgesamt fünfmal im Jahr mit einer Auflage von 10.000 Exemplaren.
Davon sind drei quasi ‚normale' Ausgaben und dann gibt’s den Grünen Börsianer, der sich zu einer Branchen-Bibel entwickelt hat; hier ist auch die Auflage doppelt so hoch.
Börsianer Gold bietet gemeinsam mit den Experten der BDO ein Ranking von 500 verschiedensten Unternehmen.
Mit der ‚Grünen' Ausgabe sind wir übrigens in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit der Auflage knapp über 20.000.
Der Blog erscheint täglich mit neuen Inhalten, internationalen Kolumnen und Redaktion in Deutsch.
medianet: Jetzt sind ja der österreichische Kapital- und Finanzmarkt nicht rasend ausgeprägt …
Stark: Ja, leider – ich war zweieinhalb Jahre in Amerika und dort gibt es prozentuell viel mehr Aktienbesitzer im Vergleich zu Österreich oder Europa.
Ich finde das sehr schade und wir setzen uns auch deshalb weiterhin für den Kapitalmarkt ein.Aber wir sind kein B to C-Medium und wir haben auch keinen Bildungsauftrag, aber ich glaube schon, dass wir gerade mit unseren Events die Aufmerksamkeit für das Thema stärken können.
Aber das hat mich auch persönlich sowieso immer schon interessiert. Es ist wirklich schade, dass sich so wenig Menschen in Österreich damit auseinandersetzen.
Ich bin mit dem Thema aufgewachsen, für mich ist das ein ganz normaler Zugang, über Finanzen und Geld zu sprechen und sich über Anlage Gedanken zu machen.Das gebe ich auch meinem Sohn so weiter.
Aber ich muss gestehen, was Financial Literacy in Österreich betrifft, gibt es sicher noch Aufholbedarf.