WIEN. Die Österreichische Ärztekammer fordert rasche Gegenmaßnahmen bei Arzneimittel-engpässen auf nationaler und europäischer Ebene. Auch in diesem Winter sah sich Österreich einem spürbaren Mangel an Medikamenten gegenüber, kritisierte am Mittwoch ÄrztekammerPräsident Johannes Steinhart in einer Pressekonferenz. Besonders irritierend sei es, dass es sich vielfach um Medikamente handle, deren steigender Bedarf in der winterlichen Erkältungsperiode absehbar sei, was die Versorgung gut planbar machen sollte.
Kritik an Parallelhandel
Strukturell verantwortlich sei die Auslagerung von Produktionsstätten aus Europa in kostengünstige Länder wie China oder Indien. Ein weiteres Problem seien Parallelexporte, unterstrich Steinhart: „Medikamente haben in Europa nicht überall den gleichen Preis. Parallelhändler machen sich Preisunterschiede zunutze. Österreich, das im EU-Schnitt als Niedrigpreisland gilt, hat dabei das Nachsehen.” Die Ärztekammer fordert deshalb politische Lösungen innerhalb der EU und in Österreich. (rüm)
