Aus für Großgeräte?
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EntwicklungChristian Bernhard sieht die Zukunft in integrierten Healthcare-Modellen und kleineren, tragbaren Medizintechnik-Geräten.
HEALTH ECONOMY Redaktion 04.10.2024

Aus für Großgeräte?

medianet sprach mit General Electric Healthcare-Manager Christian Bernhard über die Entwicklungen in der Medizintechnik.

••• Von Martin Rümmele

WIEN/GENF. Christian Bernhard ist Zone President Western Europe und frankophones Afrika bei GE Healthcare. Im Interview spricht er über künftige Trends im Gesundheitswesen.

medianet:
Wie sehen Sie als Medizintechnik-Experte die Situation in der Healtheconomy?
Christian Bernhard: Die Gesundheitssysteme sind überall finanziell in einer schwierigen Situation. Es herrscht ein enormer Druck, das Gesundheitswesen wirtschaftlich auf vernünftige Füße zu heben. Alle Indikatoren, wie etwa die demografische Entwicklung zeigen, dass es mehr Healthcare braucht. Allerdings hat das System nicht die Voraussetzungen dafür, wie etwa die vielerorts steigenden Wartezeiten belegen. Werden sie nicht behoben, steigen die Folgekosten, weil Menschen spät therapiert werden.

medianet:
Was bedeutet das für einen Hersteller wie General Electric Healthcare?
Bernhard: Für uns als Hersteller bedeutet das, dass die Zeit der Großgeräte vorbei ist; wir müssen günstigere Geräte bringen. Ein anderes Thema ist Radiologie als Service. Wir sehen zunehmend Spitäler und andere Einrichtungen, die alternative Finanzierungsmöglichkeiten anfragen; Pay per Scan ist so etwas.

medianet:
Wie man es beim geleasten Drucker im Büro kennt?
Bernhard: Ja genau. Das war lange in der Medizin unvorstellbar. Jetzt sehen wir solche flexiblen Modelle häufiger.

medianet:
Ein anderes Thema ist, dass man das Gefühl hat, dass die Technologie Medizin überholt. Wir können diagnostizieren, aber die Therapie fehlt?
Bernhard: Ja, wir sind in der Diagnose schon weiter. Die Frage ist aber der Zeitpunkt der Diagnose. Je früher wir eine Erkrankung erkennen, umso größer sind die Heilungsmöglichkeiten.

medianet:
Und die Zukunft?
Bernhard: Wichtig werden integrierte Healthcare-Modelle. Das Ziel ist, dass Menschen weniger in Spitälern behandelt werden, sondern im ambulanten Bereich. Wir selbst machen das nicht, aber wir können Anbieter von solchen Modellen in vielem unterstützen – etwa im Bereich Telemedizin. Es gibt schon viele Ansätze für digitale Lösungen, etwa auch im Bereich Monitoring. Die Geräte werden tragbar und minimalinvasiv. Etwa ein kleines Ultraschallgeräte für Mobiltelefone. Wichtig ist auch die Prozesse zu digitalisieren – nicht nur im Krankenhaus.

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