Bei den Ärzten herrscht das Wahlkampf-Fieber
© Ärztekammer für Wien/Michaela Obermair
HEALTH ECONOMY Ina Karin Schriebl 17.02.2017

Bei den Ärzten herrscht das Wahlkampf-Fieber

Im März wählt die Ärztekammer eine neue Führung. Schon jetzt gehen die Wogen intern hoch.

••• Von Ina Karin Schriebl

WIEN. Die Ärzteschaft ist im Wahlkampffieber: In den kommenden Wochen wählen die Bundesländer neue Landesvertretungen, danach folgt auf der Basis der dortigen Ergebnisse die Wahl des Präsidenten der Bundesärztekammer. Der seit 2012 als ÖÄK-Präsident agierende Artur Wechselberger zeigte sich „nicht abgeneigt”, für eine zweite Funktionsperiode an der Spitze der Bundesarztekammer zu kandidieren.

Eine Grundbedingung dafür ist, dass er zunächst am 25. Februar als Präsident der Tiroler Ärztekammer wiedergewählt wird, die er bereits seit 1990 führt. Kandidieren wird er dafür jedenfalls und seine Chancen für diese Wiederwahl stehen nicht schlecht. Der neue Präsident der Bundes-Ärztekammer wird dann nach den Wahlen in den Ländern am 23. Juni in der kons­tituierenden Vollversammlung in Bad Hofgastein aus dem Kreis der neun Landes-Präsidenten gewählt.

Mehrere Kandidaten

Wechselberger ist aber nicht der einzige Kandidat mit Ambitionen auf den Sessel des ÖÄK-Präsidenten. Im Gegensatz zu früheren Wahlen hat sonst zwar im Vorfeld noch niemand öffentlich aufgezeigt; nachgesagt wird ein Interesse daran aber auch dem derzeitigen Wiener Präsidenten Thomas Szekeres und Johannes Steinhart, derzeitiger Vizepräsident der Wiener und der Bundes-Kammer sowie Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte. Abzuwarten bleibt hier allerdings, wer von den beiden den Sprung an die Spitze der Wiener Kammer schafft. Ein weiterer Kandidat könnte der niederösterreichische Präsident Christoph Reisner sein, der Wechselberger 2012 in einer Kampfabstimmung unterlegen war.

Besondere Spannung verspricht die Wahl in Wien, wo diesmal etwa 18 Listen antreten. Derzeit regiert Szekeres mit einer breiten Koalition gegen die relative Mehrheit der ÖVP-nahen Vereinigung Österreichischer Ärzte von Steinhart. Heuer tritt der amtierende Präsident allerdings nicht mehr für die Sozialdemokratischen Ärzte an, von denen er sich abgespalten hat, sondern mit seiner eigenen „Liste Szekeres”. Mit Interesse wird auch verfolgt, wie die selbst ernannte Ärztegewerkschaft ­Asklepios mit der Internistin Anna Kreil als Spitzenkandidatin abschneidet.
In Kärnten könnte es erstmals in Österreich eine Frau an die Spitze einer Landeskammer schaffen: Die Chirurgin Petra Preiss tritt für den bürgerlichen Ärzteverband gegen den Präsidenten Josef Huber an. Wahlberechtigt sind österreichweit 43.000 Ärzte, die als ordentliche Kammermitglieder eingetragen sind und regelmäßig ihren Beruf ausüben. Österreichweit kandidieren die ÖVP-nahe Vereinigung Österreichischer Ärzte, der bürgerliche Österreichische Ärzteverband (Wechselberger), die Sozialdemokratischen Ärzte und eine Grüne Liste.

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