EU verfehlt Ziele
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HEALTH ECONOMY Redaktion 02.05.2025

EU verfehlt Ziele

Ein neuer Bericht des ECDC warnt: Viele EU-Länder sind nicht auf Kurs für die UNO-Gesundheitsziele 2030.

••• Von Katrin Grabner

BRÜSSEL. Viele europäische Ländern hinken bei der Umsetzung der UNO-Ziele für nachhaltige Entwicklung hinterher, wie ein neuer Bericht der EU-Gesundheitsbehörde ECDC zeigt. Dazu gehört, dass bis 2030 „ein gesundes Leben für alle Menschen” angestrebt wird – und als Unterziele auch die Beseitigung der Aids- und Tuberkulose-Epidemien sowie die Bekämpfung der Virushepatitis. Die EU-Gesundheitsbehörde hat nun untersucht, inwiefern die europäischen Länder ihre bis 2025 gesteckten Teilziele auf dem Weg dorthin erreicht haben: Laut ECDC wurden zwar Fortschritte in der Prävention erzielt, dennoch wird die Mehrheit der EU- und EWR-Länder die festgelegten Teilziele bis 2025 voraussichtlich nicht erreichen oder kann aufgrund fehlender Daten keine Fortschritte belegen. Vor allem vermeidbaren Krankheiten wie Hepatitis, HIV, Tuberkulose sowie sexuell übertragbare Erkrankungen wie Syphilis und Gonorrhoe stellen weiterhin eine erhebliche Belastung für die Gesundheitssysteme in Europa dar. Laut Bericht verursachen sie jährlich fast 57.000 Todesfälle und zahlreiche Krankheitsfälle in der EU und im Europäischen Wirtschaftsraum.

Koordiniert und konsequent

Besonders besorgniserregend ist laut ECDC der starke Anstieg der gemeldeten Gonorrhoe-Fälle, die den höchsten Stand seit Beginn der Überwachung im Jahr 2009 erreicht haben. Auch die Zahl der Syphilis-Diagnosen sowie der akuten Hepatitis-B-Fälle ist gestiegen. „Diese Krankheiten sind vermeidbar, ebenso wie die Belastungen, die sie für das Gesundheitssystem, die Patienten und Patientinnen und ihre Familien mit sich bringen. Wir haben nur noch fünf Jahre, um zu handeln – diese Zeit müssen wir nutzen”, sagte ECDC-Direktorin Pamela Rendi-Wagner.

Die Behörde unterstreicht die Wichtigkeit von Präventionsmaßnahmen wie den Gebrauch von Kondomen, Spritzentauschprogramme für Drogenkonsumenten, Hepatitis-B-Impfungen und die Präexpositionsprophylaxe (PrEP) gegen HIV. Nun brauche es koordinierte und konsequente Maßnahmen, um die Krankheitslast in Europa nachhaltig zu verringern und die internationalen Gesundheitsziele zu erreichen.

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