Mehr als eine Million Österreicher hat arbeitsbedingte Gesundheitsprobleme. Psychische Krankheiten sind dabei im Ansteigen: Mehr als ein Drittel der Diagnosen, die zu Berufsunfähigkeits- oder Invaliditätspensionen führen, sind darauf zurückzuführen.
Das Hauptproblem dabei: Das Thema wird verdrängt. Zwei von drei Arbeitnehmern gehen davon aus, dass der Chef dafür kein Verständnis hat, hieß es nun bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Der digitale Markt- und Meinungsforscher Marketagent.com hat mehr als 1.000 Arbeitnehmer und Personalentscheider interviewt und kam unter anderem zum Schluss, dass zwei von drei Arbeitnehmern bei psychischen Problemen versuchen würden, den wahren Grund eines Fernbleiben vom Arbeitsplatz zu verschleiern. Für jeden zweiten Befragten sind psychische Probleme im Unternehmen ein Tabuthema.
Das macht es dann auch für die Unternehmen selbst zu einem Problem. Denn ein Problem, das man nicht kennt, kann man auch nicht beheben. Experten gehen aber davon aus, dass die Krankenstände in solchen Fällen in Summe bis zu vier Wochen pro Jahr betragen.
Für eine Lösung braucht nicht zuletzt deshalb in den Unternehmen ein offenes Ohr für solche Themen, wie auch im Gesundheitswesen selbst. Denn auch dort wird gern weggeschaut.
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