Großer Startvorteil für Innovationen
© Christian Husar
HEALTH ECONOMY Redaktion 02.05.2025

Großer Startvorteil für Innovationen

George Tousimis, General Manager bei Amgen Austria, spricht über aktuelle Chancen und eine volle Pipeline.

••• Von Chris Radda und Katrin Grabner

WIEN. Das Biotechnologieunternehmen Amgen feiert heuer 30 Jahre in Österreich. medianet hat zu diesem Anlass mit Country General Manager George Tousimis über das österreichische Gesundheitssystem, aktuelle Herausforderungen und Chancen sowie kommende Innovationen gesprochen.

medianet:
30 Jahre Amgen in Österreich – wie hat sich der Markt entwickelt und welche Rolle spielt Amgen heute?
George Tousimis: Amgen war und ist in einer führenden Rolle, wenn es um Wissenschaft und Forschung geht. Gerade in Zeiten des demografischen Wandels, wo in Zukunft immer mehr Menschen auf innovative Therapien angewiesen sein werden, ist unsere Arbeit sehr wichtig. Auf der einen Seite fokussieren wir uns auf neue Therapien. Auf der anderen Seite möchte Amgen durch Biosimilars aber auch kostengünstigere Alternativen auf den Markt bringen.

medianet:
Wie schätzen Sie das österreichische Gesundheitssystem heute ein und was erwarten Sie für die kommenden Jahre?
Tousimis: Das Gesundheitssystem in Österreich ist nach wie vor eines der besten in Europa. Der Zugang zu innovativen Therapien ist gut. Hierzulande gibt es nicht nur Entscheidungsträger, die zuhören, sondern auch viel Expertise. Dieser Startvorteil darf aber in den nächsten Jahren nicht verloren gehen. Trotz guter Leute ist das System – vor allem durch den Föderalismus – sehr komplex. Gleichzeitig wächst der finanzielle Druck, die Wirtschaftslage ist schwierig. Es braucht nun passende Preise für passende Therapien.

medianet:
Welche Therapien hat Amgen derzeit in der Pipeline?
Tousimis: Klinische Forschung steht für Amgen Austria immer im Fokus. Ein investierter Euro bringt bekanntlich das Doppelte an Wertschöpfung. Hier investieren wir also weiterhin in die österreichische Wirtschaft. Dabei arbeiten wir in vier Feldern: kardiovaskuläre Erkrankungen, Onkologie, Immunologie und seltene Erkrankungen. Derzeit laufen über unser Hub in Wien 40 Studien – 20 davon in Österreich.

medianet:
Welche Rolle spielen dabei neue Technologien und Künstliche Intelligenz?
Tousimis: Amgen hat bereits 2012 eine isländische Firma akquiriert, die menschliche Genome für die Forschung sequenziert. Uns steht mittlerweile eine Datenbank mit rund 2,5 Millionen Gensequenzen zur Verfügung. Dank Künstlicher Intelligenz können wir diese nun doppelt so schnell analysieren wie noch vor ein paar Jahren. Das hat und wird weiterhin einen großen Einfluss auf die Ermittlung passender Moleküle und die Entwicklung erfolgreicher, innovativer Therapien haben. Unternehmen weltweit investieren in künstliche Intelligenz und neue Technologien, um einen noch schnelleren Zugang zu diesen Therapien zu ermöglichen.

medianet:
Amgen Austria wurde mehrmals als Top-Arbeitgeber ausgezeichnet. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?
Tousimis: Gute Ergebnisse entstehen dann, wenn Menschen in einem Umfeld arbeiten, das sie inspiriert und unterstützt. Genau dieses Umfeld zu schaffen, ist meine zentrale Aufgabe als Geschäftsführer von Amgen Austria. Wir legen großen Wert auf Flexibilität, vor allem, was den Arbeitsplatz angeht.

medianet:
Als Abschlussfrage: Wie schätzen Sie die Zukunft des österreichischen Gesundheitssystems ein? Derzeit wird viel über Kosten diskutiert.
Tousimis: Eine gute Gesundheitsversorgung steht für die Menschen hier im Vordergrund. Deswegen bin ich optimistisch, dass es auch weiterhin Fortschritte geben wird.

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