Impf-App für Ärzte
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DigitalDie ­Elektronische Gesundheitsakte wird ausgebaut und soll Ärzten künftig auch ­mobil zur Verfügung stehen.
HEALTH ECONOMY Redaktion 02.02.2024

Impf-App für Ärzte

Das Gesundheitsministerium will die Digitalisierung mit 51 Mio. Euro jährlich fördern. Jetzt kommt eine erste App.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Erstmals soll es eine App Ärzten ermöglichen, mobil zu arbeiten. Konkret geht es um den elektronischen Impfpass, für den es jetzt die kostenlose App „e-Impfdoc” gibt. Der Zugang erfolgt über die ID-Austria und nicht mehr über das e-Card-System. Allerdings soll das auch künftig das Hauptsystem bleiben. Der e-Impfpass soll den klassischen Papier-Impfpass ablösen, erklärte die ELGA GmbH am Dienstag vor Journalisten.

Arbeitserleichterung

„Ärzte und Hebammen können nun auf ihren eigenen Tablets mit wenigen Klicks und Scanfunktion Impfdaten intuitiv, standardisiert und sicher speichern oder abrufen”, erklärte ELGA-Geschäftsführer Stefan Sabutsch. ELGA strebe an, eine umfassende, benutzerfreundliche und interoperable Gesundheitsinfrastruktur zu schaffen, die den Zugang zu relevanten Gesundheitsdaten erleichtert und die Versorgung sowohl national als auch international verbessert, betonte Sabutsch und hofft auf entsprechenden Vorgaben des Gesetzgebers und der Bundeszielsteuerungskommission, in der die ELGA-Eigentümer Bund, Länder und Sozialversicherung vertreten sind. So könnten künftig auch Versicherte selbst Zugang zum Impfpass erhalten und auch Benachrichtigungen über Auffrischungstermine erhalten.

„ELGA bei Reform mitdenken”

Sabutsch will auch im Hinblick auf die von der Regierung beschlossene verpflichtende Diagnosecodierung Lösungen schaffen, wenn der Auftrag dazu erfolgt. Testprojekte dazu gibt es bereits, schilderte er. „Die Codierung muss schnell und einfach gehen und einen Mehrwert für Ärzte bringen. Früher war Codierung fast eine Strafmaßnahme – genau das wollen wir verhindern. Ziel ist nicht, dass es eine Statistik ist, sondern dass die Diagnosen in einem Patient-Summary auch wieder auftauchen.” Ein Patient-Summary wäre idealerweise eine Kurzübersicht über Diagnosen, Laborwerte, Allergien und Intoleranzen, medizinische Probleme, Medikamente und durchgeführte Behandlungen. Für den ELGA-Chef ist klar: „Wenn wir digital vor ambulant vor stationär wollen, dann muss man das mit ELGA denken.”

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