Kliniken warnen
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Schon jetzt müssen Patienten mindestens 30 Wochen auf einen Ersatz von Knie oder Hüfte im Spital Speising warten.
HEALTH ECONOMY Redaktion 05.12.2025

Kliniken warnen

Kommt es zu der geplanten Reduktion der Betten in Wiens orthopädischen Spitälern, droht längeres Warten auf OPs.

••• Von Sabine Stehrer

WIEN. Man sei „verwundert und irritiert“, sagt der Geschäftsführer der Wiener Vinzenz Kliniken David Pötz. Grund für seine Irritation ist der Entwurf des regionalen Strukturplans Gesundheit, der sich derzeit in Begutachtung befindet. Dieser sehe vor, dass in zwei der Vinzenz Kliniken Betten abgebaut werden, und zwar im Orthopädischen Spital Speising und im Herz-Jesu-Krankenhaus – beide gehören zu den führenden Häusern im Bereich Knie- und Hüftgelenksersatz.

Halbierung der Bettenanzahl
Konkret ist laut dem Unternehmensvertreter im Strukturplan Gesundheit vorgesehen, die Betten in Speising von 240 auf 116 zu reduzieren und im Herz-Jesu-Krankenhaus von 90 auf 50, was fast einer Halbierung der Bettenanzahl entspreche.
Pötz: „Eine Halbierung ist undenkbar.“ „Eine solche Reduktion würde dazu führen, dass sich die Versorgung der Patienten deutlich verschlechtern würde“, erklärt der Geschäftsführer des Spitals in Speising Bernhard Tousek. Die Wartezeit bei planbaren Operationen, wie der Einsatz künstlicher Knie- oder Hüftgelenke, würde sich verlängern, warnen Tousek und Pötz.
Sollen die genannten Eingriffe im Spital Speising erfolgen, haben Patienten schon jetzt rund 39 Wochen auf den Kniegelenksersatz und zirka 30 Wochen auf einen Hüftgelenksersatz zu warten.

Der Bedarf danach wird der Vinzenzgruppe zufolge in Anbetracht des demografischen Wandels noch dazu in den kommenden Jahren stark steigen, sich bis 2040 vervierfachen.  Die Vinzenzgruppe, zu der in Wien auch die Spitäler St. Josef, Göttlicher Heiland und das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern gehören, hofft nun, in Gesprächen mit der Stadt den drohenden Bettenabbau noch abwenden zu können.

Kooperationsangebot der Stadt
Aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) heißt es dazu, dass der Gesundheitsverbund der Vinzenzgruppe ein Kooperationsangebot für die orthopädisch-traumatologische Versorgung gemacht habe.
Bei einer solchen Kooperation halte man die Bettenreduktion in den beiden Vinzenzkliniken für möglich.

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