Novartis: Tirol bleibt trotz Sandoz-Spin-off im Fokus
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HEALTH ECONOMY Redaktion 13.10.2023

Novartis: Tirol bleibt trotz Sandoz-Spin-off im Fokus

Der Pharmakonzern Novartis will weiter in Tirol investieren. Der Börsengang der Tochter Sandoz verlief holprig.

••• Von Katrin Grabner

WIEN/BASEL. Auch nach der Abspaltung der ehemaligen Generika-Tochter Sandoz setzt der Schweizer Pharmakonzern Novartis weiterhin auf den österreichischen Standort in Tirol. „Wir haben in den vergangenen acht Jahren 1,8 Milliarden Euro in Österreich investiert und wir sind noch nicht fertig”, kündigte Novartis Österreich-Geschäftsführer Baveja Kuntal an. „Grundsätzlich sehen wir Österreich als strategischen Standort für Produktion und Forschung. Das war in der Vergangenheit so und das wird auch in Zukunft so sein.”

Details zu Investitionsplänen wurden bisher nicht genannt, aber man werde „bald davon hören”. Laut Kuntal kann sich Novartis aber auf die Unterstützung der Tiroler Landes­regierung und des Bundes verlassen.

Fehlendes Personal

Auch bei der Suche nach Arbeitskräften arbeitet Novartis mit den ansässigen Behörden zusammen. Diese würde sich nämlich als herausfordernd darstellen. Derzeit beschäftigt Novartis 3.300 Personen in Österreich und setzt hier rund eine Mrd. € um. Die Rot-Weiß-Rot-Karte sei aber ein erster Schritt in die richtige Richtung, um das Personalproblem zu lösen, ergänzte Kuntal. Für den Standort Schaftenau sucht der Pharmakonzern derzeit 150 Mitarbeitende.

Volle Pipeline

Eine weitere Herausforderung seien die steigenden Energiepreise. Damit Innovationen möglichst rasch zu den Patienten kommen, sei es außerdem „umso wichtiger”, die Erstellung und Nutzung von Datensätzen voranzutreiben. Dafür bedürfe es einer nationalen Gesundheitsdatenstelle sowie des European Health Data Space, wo anonymisierte Daten gesammelt und analysiert werden. Lieferengpässe seien bei Novartis hingegen kein Problem und sollen es nach den Einschätzungen des Geschäftsführers auch nicht werden.

Grundsätzlich passiere schon jetzt Vielversprechendes am Tiroler Standort. „Wir haben 48 klinische Studien von der Phase eins bis zur Phase vier, die in Österreich stattfinden”, meinte Kuntal. Besonders in den Bereichen Blutfettwerte, Brust- und Prostatakrebs habe Novartis Medikamente mit hohem Wirkungs- und Umsatzpotenzial.

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