WIEN/NEW YORK. Die Pharmabranche steht vor einem neuen Mega-Deal: Der US-Biotechkonzern Abbvie will den irischen Botox-Hersteller Allergan für rund 55 Mrd. € schlucken. Durch den Zukauf entstünde ein neuer Branchenriese – es wäre eine der bisher größten Übernahmen in der Pharmabranche.
Nach Abschluss der Transaktion sollen die Anteilseigner von AbbVie etwa 83% und die Allergan-Aktionäre rund 17% an dem Unternehmen halten. Mit dem Deal würde AbbVie seine Abhängigkeit von dem Rheuma-Mittel Humira verringern; das umsatzstärkste Medikament der Welt war der Wachstumstreiber für den Konzern, verlor im Herbst aber seinen Patentschutz.
Pfizer im Vorjahr gescheitert
In der Pharmaindustrie war es in den vergangenen Jahren zu mehreren milliardenschweren Übernahmen gekommen; zuletzt hatte Anfang dieses Jahres, wie berichtet, Bristol-Myers Squibb die Übernahme von Celgene angekündigt.
Allergan ist vor allem für seine Produkte im Bereich medizinische Ästhetik bekannt und auf diesem Gebiet Weltmarktführer. Der US-Pharmariese Pfizer hatte 2016 versucht, Allergan für 160 Mrd. USD zu übernehmen, war aber gescheitert. Seitdem hat sich der Börsenwert von Allergan nahezu halbiert. (red)
