Reform in Sicht
© Klaus Ranger Fotografie
Die Strukturen im heimischen Gesundheitswesen sind reformbedürftig, waren sich Fachleute bei einer Tagung einig.
HEALTH ECONOMY Redaktion 20.05.2022

Reform in Sicht

Beim Austrian Health Forum in Schladming wurde über die Zukunft und die Probleme im Gesundheitswesen diskutiert.

••• Von Martin Rümmele

WIEN / SCHLADMING. Rund 300 Stakeholder aus dem Gesundheitswesen und dem medizinischen Bereich kamen am vergangenen Wochenende in Schladming zusammen, um an Innovationen für das Gesundheitssystem zu arbeiten.

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) legte beim Austrian Health Forum die Latte hoch: „Wenn wir die Probleme nicht in den Griff bekommen, werden uns die Patientinnen und Patienten eines Tages mitteilen, dass sie keine Ärzte mehr finden, die sie behandeln können. Wir müssen in eine Situation kommen, wo bei allen Beteiligten Einigkeit besteht, was die drängenden Probleme sind. Diese Gemeinsamkeiten und eine Bereitschaft zur Veränderung müssen wir finden. Wir müssen aufhören, ausschließlich augenblicksökonomisch zu handeln”, sagte der Minister und kündigte an: „Nach der Pflegereform ist vor der Gesundheitsreform.”
„Es liegt an uns, das System so zu gestalten, dass die Menschen im Gesundheitsbereich arbeiten wollen”, forderte der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), der aber auch Versäumnisse der Vergangenheit adressierte: „Das Impfen muss Teil der Gesundheitsversorgung sein, und das ist es bis heute nicht. Es ist bitter, dass wir in den letzten dreißig Jahren außer einem Kinder-Impfprogramm wenig zustandegebracht haben. Komplizierte Formeln in den Finanzausgleichsverhandlungen bringen uns nicht substanziell weiter”, betonte Hacker.

Mehr Digitalisierung gefordert

Juliane Bogner-Strauß, ÖVP-Gesundheitslandesrätin der Steiermark, schlug in dieselbe Kerbe: „Wir nutzen die Daten, die wir haben, nicht ausreichend. Stattdessen diskutieren wir zu häufig über die Finanzierung und tun zu wenig für die Prävention, während die Kosten für das Kurative weiter explodieren.”

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