Starke RSV-Saison
© Panthermedia.net/Elnur
Experten raten vor allem Senioren und Schwangeren zum Impfschutz gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV).
HEALTH ECONOMY Redaktion 12.04.2024

Starke RSV-Saison

Die durch das Respiratorische Synzytial-Virus ausgelöste Erkrankungswelle war in diesem Winter besonders stark.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Die heurige vom Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) ausgelöste Erkrankungswelle war mindestens so heftig wie 2022/23 und auch wie in den Jahren vor der Coronapandemie, bestätigt Bernhard Resch, Neonatologe der Med Uni Graz. Es kam zu vielen Spitalsaufnahmen und schweren Verläufen, sowohl bei Säuglingen als auch bei Senioren. Die RSV-Saison hat sich nun im Unterschied zu unmittelbar nach der Covid-19-Pandemie etwas mehr auf den Jahresanfang verschoben und fand gleichzeitig mit der Influenza-Epidemie statt.

Empfehlung für Impfung

Seit Herbst 2023 sind Impfstoffe für Senioren und Schwangere verfügbar, die in den Zulassungsstudien eine hohe Wirksamkeit gegen schwere RSV-Verläufe gezeigt haben. Für Risiko-Säuglinge gibt es passive Präventionsmöglichkeiten. Erste Daten auf internationaler Ebene zeigen, dass flächendeckende Immunisierungen von Säuglingen die Hospitalisierungen aufgrund von RSV deutlich senken konnten. Bei Erwachsenen im berufstätigen Alter zeigt sich RSV meist als „Erkältung” mit Husten und Schnupfen. Bei älteren Personen ändert sich das aber; bei ihnen kann sie zu Bronchitis, Lungenentzündungen und Verschlechterungen von bestehenden Herz- und Lungenerkrankungen führen. In der EU kommt es nach neuesten Daten pro Jahr zu rund 145.000 Hospitalisierungen aufgrund von RSV bei Personen über 65 Jahren, 2.300 davon in Österreich.

Für Stefan Winkler von der Klinischen Abteilung für Infektionen und Tropenmedizin an der MedUni Wien sind RSV und Influenza für ältere Menschen mittlerweile gleich pro­blematisch. Während seine Station im Winter früher eine reine „Influenza-Station” war, war sie heuer zuerst eine Covid-19- und dann eine Influenza- und RSV-Station. Auch für die Patienten seien die vielen verschiedenen Atemwegserreger ein großes Problem.

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL