••• Von Katrin Grabner
GRAZ/KATTOWITZ. In der Psychologie gibt es nun einen praktisch weltweit validierten Test auf mögliche Arbeitssucht. Unter Beteiligung von Grazer Experten haben Wissenschafter ein einfaches Messinstrument mit fünf Fragenkomplexen entwickelt. Die speziell auf Arbeitssucht erstellte Umfrage wurde an mehr als 31.000 Probanden über 85 Kulturen hinweg und auf sechs Kontinenten erfolgreich erprobt. Die Resultate: 40% der Erwerbstätigen hatten ein niedriges Risiko und 40,9% wiesen eine mittlere Gefährdung für Arbeitssucht auf. Besonders besorgniserregend: Fast ein Fünftel, exakt 19,1% hatte bereits ein hohes Risiko.
Nur fünf Fragen reichen
Folgende Fragen haben sich aus den Untersuchungen als ausschlaggebend ergeben (der abgefragte Zeitraum betrifft die vergangenen zwölf Monate):
1. War es Ihnen unmöglich aufzuhören, an die Arbeit zu denken?
2. Haben Sie gearbeitet, um Gefühle von Schuld, Angst, Hilflosigkeit oder depressive Gefühle zu verringern?
3. Haben Sie bereits versucht, Ihr Arbeitspensum zu reduzieren und sind dabei gescheitert?
4. Haben Sie andere Dinge zugunsten Ihrer Arbeit vernachlässigt (die eigene Familie, Freundschaften, Hobbys oder Freizeit insgesamt)? Und:
5. Haben Sie schon so viel gearbeitet, dass sich das negativ auf Ihre Gesundheit ausgewirkt hat?
Die Fragen sollen nun als Internationale Arbeitssucht-Skala (International Work Addiction Scale; IWAS) im klinischen und organisatorischen Umfeld eingesetzt werden, um Arbeitssucht frühzeitig zu erkennen und vorzubeugen, heißt es seitens der Grazer Experten.