Weniger Bürokratie
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Präsentierten neues System (v.l.): Thomas Neumann (BDO), Alexander Biach und Volker Schörghofer (beide HVB).
HEALTH ECONOMY Redaktion 25.01.2019

Weniger Bürokratie

Lohnverrechnung für Betriebe wird erleichtert durch Beitragsgrundlagenmeldung an Sozialversicherung.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Ein Großprojekt der Sozialversicherung geht jetzt in die Umsetzung: Die Lohnverrechnung für Unternehmen ist mit Jahresbeginn vereinfacht. Unter dem Monsterwort „monatliche Beitragsgrundlagenmeldung” (mBGM) wird die Bürokratie für die Meldungen an die Sozialversicherung deutlich reduziert, teilen die Kassen mit. Profitieren sollen davon aber nicht nur die rund 360.000 Dienstgeber, sondern auch die 3,8 Mio. Dienstnehmer.

300 Mio. Euro Einsparungen

Laut Berechnungen des Finanzministeriums werden sich Betriebe dadurch rund 300 Mio. € jährlich ersparen, erläuterten der Vorsitzende im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, Alexander Biach, und der für das Projekt zuständige stellvertretende Generaldirektor Volker Schörghofer in einer Pressekonferenz. Die Sozialversicherung soll sich jährlich 7,6 Mio. € ersparen, womit die Investitionskosten schon nach zwei Jahren amortisiert sein sollen.

Bisher mussten die Betriebe monatlich einen Beitragsnachweis für den Betrieb an die Sozialversicherung übermitteln, wo alle Mitarbeiter einer Gruppe zugeordnet wurden. Mit einem 100seitigen Handbuch für rund 450 Beitragsgruppen war das für die Betriebe sehr kompliziert. Zusätzlich musste bis Februar für das vergangene Jahr pro Versicherten ein Lohnzettel mit dem jährlichen Beitragsgrundlagennachweis übermittelt werden. Da diese Daten nicht immer übereingestimmt haben, musste rückwirkend kontrolliert und nachverrechnet werden; das dauert oft bis in den Oktober, weil bei Unklarheiten häufig nachtelefoniert werden musste.

Härtetest folgt im Februar

Das System wird nun ersetzt durch eine monatlich Beitragsgrundlagenmeldung pro Versicherten. Statt der 450 Beitragsgruppen gibt es nun ein neues Tarifsystem mit nur noch 16 Gruppen auf 18 Seiten. Auch die Anmeldung neuer Mitarbeiter wurde vereinfacht. Das System erkennt nun über ein elektronisches Clearingsystem Fehler automatisch, die damit sofort korrigiert werden können. Der wirkliche Härtetest kommt im Februar, wenn die Betriebe die Mitarbeiter-Abrechnungen für den Jänner machen.

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