Authentizität prägt Social Media 2026
© Martina Berger
Markus Nutz, Eigentümer und Geschäftsführer von Spinnwerk, und sein Team haben die Social Media-Trends für 2026 ­ausgemacht.
MARKETING & MEDIA Redaktion 07.11.2025

Authentizität prägt Social Media 2026

Die Agentur Spinnwerk sieht Nahbarkeit als zentralen Social Media-Trend 2026 – aber auch KI wird wichtiger.

WIEN. Bis zum Jahreswechsel dauert es noch eine Weile, die heimische Digital-Marketing-Agentur Spinnwerk hat aber bereits jetzt die wichtigsten Social Media-Trends für 2026 ausgemacht – allen voran Authentizität. 2025 war Personalisierung in der Social Media-Kommunikation entscheidend, was sich laut Spinnwerk unter anderem an den Interaktionen auf diversen Plattformen zeigte. Algorithmen „lernen“ dort, durch die Weiterleitung von Inhalten, was relevant ist und demnach weiteren Usern angezeigt werden sollte.

„Ehrliche Inhalte“ wichtig
Diese Aspekte bleiben auch 2026 zentral und werden durch den Trend zu authentischen Inhalten verstärkt. „Vorbei sind die Zeiten als alle Bilder im Instagram-Feed dieselbe Farbe haben mussten. Vertrauen entsteht dadurch, dass sich User mit einem Unternehmen, besser gesagt mit den Menschen und den Werten dahinter, identifizieren können. Ehrliche Inhalte, die nicht übermäßig poliert werden und einen authentischen sowie unterhaltsamen Einblick in das Unternehmen geben, kamen schon immer gut auf Social Media an und sind nun wichtiger denn je. Ehrliches Storytelling und das Community Management rund um den Content sind wichtiger als die Ästhetik“, ist sich Markus Nutz, Eigentümer und Geschäftsführer von Spinnwerk, sicher.

KI wird Einzug halten
Ein zweiter großer Punkt wird 2026 der Einsatz von KI im Social Media-Marketing und im Social Media- und Community Management sein. „Bis jetzt war es für viele etwas Theoretisches, etwas in der Zukunft. Wir erwarten, dass die KI über die nächsten Monate nun so richtig Einzug hält“, sagt Nutz dazu. Denn Social Media-Plattformen treiben die KI-Unterstützung für unterschiedliche Kampagnenformen und Funnelstufen im Bereich Paid-Social weiter voran. Das Argument dahinter ist, es damit dem durchschnittlichen Werbekunden einfacher zu machen, der durch die Komplexität eines guten Account- und Kampagnen-Managements bisher viel monetäres Potenzial für die Plattformen ungenutzt gelassen hat. Spinnwerk betont aber, dass der KI-Automatismus eine sinnvolle Ergänzung ist, jedoch im Content-Bereich sowie im Paid-Bereich nach wie vor nicht mit einer qualitativen Umsetzung gleichzustellen ist. Demographische Merkmale von Zielgruppen werden 2026 weiterhin an Relevanz verlieren. Stattdessen werden künftig verhaltens- und situationsbezogene Daten das Rahmengerüst für optimierte Kampagnen übernehmen.

Shopping per Social Media
Die Integration von E-Com­merce- und Live-Shopping-Funktionen, etwa auf TikTok, erleichtert bereits das Shopping-Erlebnis in einige Ländern. User können so direkt über die sozialen Medien einkaufen und müssen die App dabei nicht verlassen. Hierzulande sind diese Funktionen zwar noch nicht verfügbar, Unternehmen können jedoch individuelle Rabatte und personalisierte Produktvorschläge ausspielen.
Ungeschlagen wird 2026 das Format Bewegtbild bleiben, ist sich Spinnwerk sicher. Seit dem Aufstieg von TikTok sind hochformatige Kurzvideos besonders gefragt. Aktuell seien aber auch wieder längere Videos, etwa Vlogs, im Aufwind, da sie sich besonders für längerfristige Kundenbindung anbieten.

„Qualität vor Quantität“
„Die Nachfrage nach Personalisierung und Authentizität bedeutet, dass Unternehmen ihre Zielgruppen stärker fragmentieren müssen. Das heißt, die Reichweite einzelner Beiträge wird durchaus niedriger sein. Hier gilt: Qualität vor Quantität. Wenn ein User einen Beitrag als höchst relevant für sich empfindet, ein Video zum Beispiel bis zum Schluss ansieht und dann kommentiert, ist das mehr wert als mehrere 3-Sekunden-Views“, erklärt Nutz abschließend. (red)

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