Datenbasierte Lösungen statt One Time-Projekte
© Daniel Schaler
MARKETING & MEDIA Redaktion 07.07.2023

Datenbasierte Lösungen statt One Time-Projekte

Der Transformationsprozess zur Fusionierung von Mediacom und Essence läuft auf Hochtouren.

Die ­zukunftsweisende Fusion von Mediacom mit der Data Driven Marketing-Agentur Essence hat im Jänner mit dem Eintrag ins Firmenbuch endgültig Gestalt angenommen.

Derzeit arbeitet man weiterhin auf Hochtouren am Transformationsprozess, gilt es doch, zwei unterschiedliche und eigenständige Agenturen zu einer neuen zu vereinen.
Dies bedeutet für Kunden nicht nur ein Zuwachs an Data Know-how und neuen, KI-gestützten Management-Tools. Welche weiteren positiven Entwicklungen aufgrund dessen noch zu verorten sind, erzählt EssenceMediacom-CEO Omid Novidi im Gespräch mit medianet-Gründer Chris Radda.
Mediacom war bislang schon die größte heimische Mediaplanungsagentur, eingebettet in die GroupM Austria, die sich aus drei Mediaagenturen zusammensetzt: Mediacom, Mindshare und Wavemaker. Die Kundenliste liest sich wie ein weltweites und österreichisches Who is Who der Marken: Adidas, Google, Mars, Magenta, Bayer in Österreich, Sky, ÖBB, OMV, Interspar, Teekanne, Dr. Oetker, Felix, um nur einige zu nennen.
Omid Novidi ist seit über 20 Jahren im Unternehmen tätig und hat die Entwicklung maßgeblich mitgestaltet. So hat er beispielsweise auch in der damaligen Media Unit Magic Moments mitgearbeitet, wurde 2008 Client Service Director, 2016 Chief Operating Officer, seit 2019 ist er CEO der Mediacom und seit 2023 nun CEO der neu gegründeten EssenceMediacom.
Über die Fusion der beiden vormals eigenständigen und erfolgreichen Agenturen erzählt Novidi: „Mediacom war von Anfang an im skalierenden Media Business unterwegs, Essence ein digitaler Spezialist. Essence betreut seit 2006 Google und berät im digitalen Marketing, während Mediacom vor wenigen Jahren den Google Offline-Etat gewinnen konnte. Durch diese intensive Zusammenarbeit der Essence und der Mediacom nicht nur für Google, sondern auch für Kunden wie Mars ist dann die Idee gewachsen, dass man diese beiden Agenturen, die in ihrer Disziplin jeweils marktführend waren, zusammenbringt, um für die neue Kommunikationsökonomie, in der wir uns befinden, entsprechend gerüstet zu sein.”
Nun wolle man für die Kunden mit, wie Novidi erklärt, „Breakthrough Thinking” neue Wege gehen. Man wird mit der neuen Agentur nicht nur über den Tellerrand blicken, sondern skalierende Innovation anbieten.
So werde man für positive Entwicklungen sorgen, die auch langfristig etablierbar seien. „Weg von aufwendigen One Timer-Projekten hin zu neuen, datenbasierten Lösungen, die nachhaltig und skalierend in der Kommunikationsplanung für unsere Kunden für Veränderung und Wachstum sorgen”, erklärt Novidi die eingeschlagene Richtung. Ein wichtiger Faktor sei die Langfristigkeit der Prozesse – so auch in der Art und Weise, wie man wie man zum Beispiel Kampagnen, einen Markt, eine Zielgruppe betrachtet.

Neues internationales Team

„Wir haben den Anspruch, dass wir noch viel tiefer in die Daten einsteigen. Das spiegelt auch die Umstellung unseres operativen Modells wider, bei dem wir in den Kern von allem Analytics und Insights setzen.

Hier wird ein neues EssenceMediacom-Team entstehen, das wir in der Vergangenheit in der Form noch nicht hatten. Ein Team, das international angebunden sein wird und ermöglichen wird, über Analytics und Insights bessere Strategien abzuleiten. Bessere Strategien als Basis für bessere Medienplanung. Eine bessere Medienplanung führt meistens dazu, dass wir mit unseren Kunden wachsen”, erklärt Novidi.
Außerdem arbeite man bei EssenceMediacom intensiv an der Fertigstellung einer eigenen KI: In Kooperation mit Open AI wird es eine eigene KI-Lösung ‚emChat' geben, allerdings in einem abgeschlossenen und sicheren Daten-System. Alle Daten, die einfließen, seien geschützt, fügt Novidi an. So könne man bestimmte Standardprozesse schneller abwickeln, besser und schneller an gute Informationen kommen. „Das Thema Know-how-Sharing wird dadurch gefördert, und wir freuen uns sehr, dass wir diese Technologie am Start haben. emChat ist ein Beispiel von Breakthrough Thinking, neue Technologien zu nutzen”, schildert Novidi.
Der Fokus der nächsten Wochen und Monate werde auf der Kommunikation der Vorteile der Fusion zu EssenceMediacom liegen.
Novidi dazu: „Mir war es immer wichtig, dass wir erst dann Kommunikation in den Markt und vor allem an unsere Kunden herantragen, wenn wir so weit sind. Ich will auf keinen Fall mit einer leeren Hülle bei unseren Kunden auftreten, sondern mit einer klaren Struktur, einer klaren Idee und einem konkreten Plan, was das EssenceMediacom ‚Breakthrough Thinking' für unsere Kunden bedeutet.”
Außerdem gibt es einen klaren Fokus auf „New Business Prospecting”. Mit EssenceMediacom hätte man nun das Rüstzeug, um viele neue Kundensegmente anzusprechen, vor allem verstärkt im Consulting- und Beratungsbereich.
„Tatsächlich ist es so, dass wir uns als EssenceMediacom intern auch nicht mehr Mediaagentur nennen, sondern wir sagen im Moment nur Agentur, ohne uns auf Media zu reduzieren. Wir sehen uns nicht mehr ausschließlich und nur im Media-Bereich, sondern wie gesagt auch im Consulting-Bereich und der ist sehr, sehr breit”, ergänzt Novidi.

Entwicklung und Ausblick

Das Jahr 2022 resümiert Novidi als ein gutes, durchaus stabiles Jahr, als das Jahr, in dem man sich bei Mediacom auch auf den Merger vorbereitet habe; man habe in dieser Zeit keinen großen Etat verloren, mit einer Ausnahme, wie Novidi schildert.

Es würden auch ein paar spannende Pitch-Einladungen auf dem Tisch liegen, über die man sich sehr freue, aber über die Novidi noch nichts verraten will. „Wir werden mit ‚Break­through Thinking' an die Herausforderung herangehen.”


Den gesamten Agency Log #64 ­sehen Sie hier: tv.medianet.at
Redaktion TV: Willy Bauer

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL