Die Strategie lautet: Alles aus einer Hand
© Martina Berger
MARKETING & MEDIA Redaktion 03.06.2022

Die Strategie lautet: Alles aus einer Hand

CEO Joachim Krügel und Agenturleiterin Inez Czerny über die neue Media1 unter dem Dach der Demner.Group.

••• Von Dinko Fejzuli und Petra Stückler

WIEN. Die Zeichen stehen auf Veränderung, nicht nur bei der Media-Agentur Media1, die unter dem Dach der Demner.Group firmiert und seit letztem Herbst mit neuen Kunden, neuer Homepage, neuen Büroräumlichkeiten und neuen Mitarbeitern aufwarten kann.

CEO Joachim Krügel und Agenturleiterin Inez Czerny berichten im Gespräch mit ­medianet über Strategien, die Weiterentwicklung der Agentur und der Demner.Group, über rasante digitale Veränderungen und ihre Antworten darauf. Dabei sei man immer auf der Suche nach neuen Talenten und in den letzten Monaten auch mehrmals fündig geworden, so die beiden im Interview.

„Maximal für Kunden da”

Zudem konnte Media1 einige Etats gewinnen – EVN, Hartl Haus und JP Immobilien sind ebenso darunter wie der niederländische E-Bike-Hersteller Qwic. Bisher auf den B2B-Verkauf spezialisiert, wollte das Unternehmen erstmalig einen Shop in Wien eröffnen. Media1 holte Fly’, die neue Beratungs­unit für kreative Wachstumsstrategien der Demner.Group, bei den ersten Gesprächen hinzu. Das Konzept ging auf.

Ergebnis war eine integrierte Kommunikationsplanung für den Kunden, die alle Fragen erfolgreich abdecken konnte.
Auch beim Neukunden Hartl Haus wurde auf diese Strategie – alles aus einer Hand – zurückgegriffen. Ganzheitliche Denkweise und kurze Kommunikationswege waren letztendlich ausschlaggebend und für Media1 der Matchmaker. „Die entscheidende Frage ist, wie man es am Ende schafft, alle Zielsetzungen, die der Kunde sich vornimmt, auch zu verwirklichen. Du richtest dich immer nach den selben Parametern. Wen willst du erreichen? Wovon willst du überzeugen? Wie viel Geld hast du, um Maßnahmen zu setzen?”, erklärt Joachim Krügel die primäre Herangehensweise an die Mediaplanung. Inez Czerny führt weiter aus: „Hartl Haus beispielsweise ist eine in Österreich sehr bekannte Marke. Die Frage, die sich für unsere Agenturgruppe vor allem gestellt hat: Welchen kreativen Ansatz braucht sie für den zukünftigen Erfolg und wie optimieren wir gleichzeitig die Mediastrategie?”

Know-how-Transfer

Die ersten Meetings fanden bereits in großer Runde statt, Kreation, Planung, Beratung, alle an einem Tisch. Es gab viele Fragen, die schon sehr früh geklärt werden mussten, um Kreation und Strategie unter einen Hut zu kriegen. Beratung habe im Prozess an Bedeutung gewonnen, wie Joachim Krügel ausführt. „Wenn die ersten Weichenstellungen nicht funktionieren und man mit dem Kunden keine Richtung findet, zerfranst es sehr schnell auch wieder.”

„Media1 wird relativ früh in den Kreativprozess eingebunden. Es wechseln sich im weiteren Arbeitsprozess gemeinsame Beratungen mit Arbeitsphasen im stillen Kämmerlein der jeweiligen Agentur ab. Das spart Zeit, Ressourcen und Nerven auf Kundenseite. Wenn wir alles aus einer Hand machen, läuft die Kommunikation wesentlich schneller. Wir kriegen über Fly’ und DMB. wichtige Inputs, die wir in der Mediastrategie umsetzen können”, schildert Inez Czerny die Vorteile der netzwerk­internen Zusammenarbeit.

„Wenn man sich sehr gut kennt, redet man auch leichter über knifflige Fragen”, ergänzt Joachim Krügel. Bei Kunden, die nicht genau wissen, wie sie ihr Geschäft entwickeln sollen, hat auch die Mediaagentur nicht die richtigen Antworten.

Man könne nur fragen: „Zu welchem Budget will man welche Ziele erreichen.” Und genau hier kommt Fly’ ins Spiel, denn die Agentur hilft den Kunden dabei, die Marke in ihrem Markt richtig zu verorten. Durch die enge Zusammenarbeit werde der Blickwinkel aller erweitert. Das ist die Stärke der Agenturgruppe, in der Media1 den letzten Teil der Markenführung verantwortet, nämlich die Media-Umsetzungen. Letztlich profitieren alle Kunden, die mit Media1 zusammenarbeiten, davon, denn Know-how und Erfahrungen der gemeinsamen Arbeit in der Agenturgruppe werden auf die Arbeit an Kunden übertragen, die Media1 allein betreut.

Faktor Digitalisierung

„Wir können in unserer Agenturgruppe Themen entwickeln, die andere nicht so leicht entwickeln können”, ist Krügel überzeugt. Ein wesentlicher Punkt beim Weiterentwickeln von digitalen Services ist Technologie, und es gibt immer mehr Top-Lösungen aus Österreich oder zumindest Europa. Damit fällt es auch leichter, die Datenhoheit zu behalten. Allerdings muss man all diese Tools gut kennen und evaluieren, um letztlich Kunden treffsicher beraten zu können. Das ist aufwendiger, aber auch vielversprechender, als wenn man im globalen Agenturnetzwerk auf bestimmte Tools festgelegt ist. Das Digitalteam der Agentur rund um Roman Breithofer ist diesbezüglich hervorragend aufgestellt und arbeitet außerordentlich breit und mit einer enormen Tiefe. „Wie schon Fontane sagte, der Zauber steckt im Detail”, meint Krügel augenzwinkernd dazu.

Ressource Mitarbeiter

Doch Veränderung und Entwicklung gestalten sich nur erfolgreich, wenn auch die passenden Mitarbeiter gefunden werden. Auch hier gab es bei Media1 in der letzten Zeit einen deutlichen Wandel. „Die Veränderung ist allen klar. Es gibt viel zu wenig gut ausgebildete Leute für viel zu viele Stellen in der Kommunikationsbranche. Wir bemühen uns jetzt, Leute von der Mediaagentur zu begeistern und sie zu motivieren, sich bei uns zu melden. Dann schauen wir uns die Talente der einzelnen Menschen genau an und versuchen diese konsequent zu fördern”, schildert Krügel die Situation.

Inez Czerny wirbt auch gleich für ihre Agentur: „Wir halten unsere Mitarbeiter sehr lange. Wir sind ein Team, da bleiben die Mitarbeiter durchschnittlich acht oder neun Jahre und sind sehr glücklich bei uns. Wir bieten ja auch einiges, beispielsweise agenturinterne Events, Inspiration Days mit verschiedenen Speakern, gemeinsames Wandern, Bowling, Kochen, ­Sportangebote, Englischkurse usw.” So ist sie letztendlich auch sehr froh darüber, dass nach den Lockdowns in der Pandemie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder gerne ins Büro kommen.

„Der Zusammenhalt in der Agentur muss erhalten bleiben. Da alle viel zu lange im Homeoffice waren, haben sie ein bisschen den räumlichen Bezug zur Agentur verloren, das gilt es wieder herzustellen”, erklärt Czerny. Das ginge vor allem über Arbeitsatmosphäre und Motivation. Oder wie ein neu eingestellter Kollege nach einigen Wochen sagte: „Geniales Arbeitsklima hier”.

Junge Talente und Quereinsteiger bekommen bei Media1 ihre Chance. Beispielsweise ein junger Mann, der aus der „Bekleidungsbranche” dazugestoßen ist und mittlerweile Mastermind für Dashboard-Lösungen und clevere Reporting-Darstellungen ist.

Oder eine junge Kollegin, die vor fast fünf Jahren neben dem Studium im Backoffice begonnen hat, und im Research, Digital und im Client Service ausgebildet wurde. Sie betreut mittlerweile wichtige Kunden der Agentur und ist zusätzlich „International Coordinator” und treibt zusammen mit Joachim Krügel das internationale Geschäft voran. „Wir begegnen also dem Lack of Talent im Markt mit einem Überfluss an Entwicklungsmöglichkeiten in der Agentur”, schmunzelt Krügel.

https://at.linkedin.com/company/media1austria

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