„Ein Partner war lange geplant”
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DocLX-Mastermind Alex Knechtsberger hat Großes vor mit seiner Agentur.
MARKETING & MEDIA 19.06.2015

„Ein Partner war lange geplant”

Ausbau DocLX-Gründer Alexander Knechtsberger holt einen Investor, stellt das Management-Board neu auf & trimmt die Agentur auf Wachstum

Nach der aktuellen Expansion nach Deutschland hat DocLX bereis die Schweiz und dann Skandinavien im Augenwinkel erfasst.

Wien. Alexander Knechtsberger, Gründer von DocLX, Österreichs größter Event- und Jugendmarketingagentur, stellte kürzlich mit Thomas Kroupa als Chief Commercial Officer (CCO), Mark Schilling als Chief Operating Officer (COO) und Alexander Schwaighofer als Chief Financial Officer (CFO) einen erweiterten Führungsstab vor. Zusätzlich holte sich DocLX für die internationale Expansion einen strategischen Partner an Bord. medianet traf Agenturgründer Knechtsberger zum Gespräch.

medianet:
Wie kam es zur doch umfangreichen Neuaufstellung?
Alexander Knechtsberger, Gründer DocLX: Wie Sie wissen, wurden wir ja vor einigen Monaten Opfer einer großen Betriebsspionageaktion unseres unmittelbaren Mitbewerbers, bei der anscheinend fast alle Buchungsdaten aus unserem System gestohlen wurden, um damit bereits gebuchte Kunden von uns direkt abzuwerben. Die Sache selbst liegt ja nun bei Gericht, und die Dinge haben ihren Lauf genommen. (Es gilt die Unschuldsvermutung. Anm.d.Redaktion). Ich habe diesen Anlassfall genutzt, um die Firma für die Herausforderungen und Chancen der Zukunft auszurichten und neu aufzustellen, habe mir einen strategischen Partner ins Boot geholt und wir treiben unsere in Deutschland schon vor zwei Jahren begonnene Expansion nun noch schneller voran.

medianet:
Und warum nun auch noch ein neuer Finanzpartner?
Knechtsberger: Es war schon immer geplant, einen strategischen Minderheitspartner hereinzu-holen, aber durch den vorhin erwähnten Vorfall ist der richtige Moment für grundlegende Zukunftserscheinungen etwas früher gekommen.

medianet:
Wie viele Kunden ‚bewegen' Sie pro Saison?
Knechtsberger: In Österreich gibt es jährlich gut 40.000 Maturanten, davon fährt die Hälfte auf Maturareise und die meisten eben bei uns oder beim Mitbewerber. Insgesamt nutzen zwischen 10.000 bis 15.000 Kunden unsere Angebote.

medianet:
Wie wird expandiert?
Knechtsberger: Wir sind ja schon vor zwei Jahren in den deutschen Markt gegangen und haben hier bereits mehrere Hundert Abiturienten als Kunden begrüßen konnten. Insgesamt ist der deutsche Markt deutlich größer – in etwa um den Faktor zehn: Wir sprechen hier von gut 450.000 Abiturienten jährlich und einem Markt, in dem wir mit unserem Angebot auf keine Konkurrenz treffen. In Deutschland gibt es bisher nur sogenannte Klassenfahrten oder eben Abifahrten, beides nur im Billigsegment. Wir erschließen hier nun einen gänzlich neuen Markt mit einem etablierten Premiumprodukt. Ein Vorteil ist, dass die Anzahl jener viel größer ist, die auf Maturareise fahren. Wenn wir in Österreich von ca. 15 Schülern pro Klasse ausgehen, die eine Maturareise buchen, sind es in Deutschland Klassenverbände von 40-45 Schülern, die gemeinsam buchen.

medianet:
Wie laufen die Kooperationen und inwieweit helfen hier Ihre österreichischen Partner?
Knechtsberger: Diese sind natürlich ein großer Türöffner für uns, weil hier viel über Empfehlung geht. Wir haben schon viele Deals aufgestellt, werden bereits jetzt in gut 550 Reisebüros aktiv vertrieben und haben auch schon einige große Sponsoren für das Produkt begeistert.

medianet:
Wird es eigene Pakete für die Deutschen geben?
Knechtsberger: Am Anfang nicht, es wird nur eigene Deutschland-Wochen geben. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass wir in Zukunft mit den Deutschen Abiturienten neue Destination erschließen, da ‚Klasse statt Masse' weiterhin der Kern unseres Produkts ist. Wir haben ja das Problem, eine so große Anzahl an Kunden auf einmal in einem Hotelkomplex unterbringen zu müssen. Hier hilft uns aber unsere Erfahrung und unsere Reputation bei den Partnern vor Ort, die uns vertrauen.

medianet:
Und was ist mit den Winter-Aktivitäten?
Knechtsberger: Das Angebot richtet sich hier in erster Linie an Studenten und ist so gut etabliert, dass wir auf einen hohen Anteil von Stammkunden zählen können. Nach vielen erfolgreichen Jahren am Nassfeld sind wir auf der Suche nach einem neuen Skigebiet, um auch unseren treuen Kunden eine neue Erfahrung zu bieten. In dieser Saison werden wir mit einem gänzlich neuen Produkt aufhorchen lassen.

medianet:
Zum Abschluss: Was darf man sich Neues erwarten?
Knechtsberger: Unsere Produkte leben von Innovation und entwickeln sich im Falle der studentischen Angebote mit der Zielgruppe mit. Hier hebt gerade unser Lighthouse-Festival mit einer Verdoppelung der Besucherzahlen in den ersten drei Jahren voll ab. (fej)

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