Employer Branding jenseits der Stange
© Campaigning Bureau
MARKETING & MEDIA Redaktion 02.12.2022

Employer Branding jenseits der Stange

Mit Authentizität und Offenheit könne man viel bewegen, ­meint Stefanie Winkler-Schloffer vom Campaigning Bureau.

••• Von Petra Stückler

Das Thema Employer Branding ist in aller Munde. Auch das Campaigning Bureau arbeitet intensiv in diesem derzeit geradezu boomenden Bereich.

In der Marken- und Mobilisierungsagentur hat man einen sehr eigenständigen Blick auf die Materie, den Stefanie Winkler-Schloffer, neben Philipp Maderthaner und Lukas Holter einer der führenden Köpfe und Geschäftsführerin des Campaigning Bureaus, im Gespräch mit medianet genau erläutert. „Wir denken beim Employer Branding nicht in Kampagnen von der Stange, sondern wir denken in einem sehr breiten Ansatz”, erklärt sie.

Selbst gelebt und umgesetzt

Das Wissen darüber, wie Organisationen und Unternehmen ticken, und auch das Know-how über Führung sei ein wichtiger Faktor, den man für erfolgreiches Employer Branding einsetze – nicht umsonst sei man selbst im Jahr 2021 als bester Arbeitgeber Österreichs in der eigenen Kategorie (bis 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) ausgezeichnet worden.

So sei die Unternehmenskultur geprägt von Offenheit und Authentizität, was bei diesem Thema unabdingbar sei, wie Winkler-Schloffer erklärt.
In Summe fließe das aufgezählte Erfahrungsrepertoire und Wissen in die Employer Branding- und Recruiting-Konzepte, die für die Kunden und Kundinnen gestaltet würden. Herauskommen nicht Kampagnen, die in Plakaten ihren Höhepunkt fänden, sondern ganzheitliche Maßnahmen, die alle relevanten Touchpoints individuell nutzen würden.
Für einen Kunden habe man sogar Gehaltszettel genutzt, um die gewünschte Message unterzubringen, in diesem Fall für einen unternehmensinternen Change-Prozess.
Das Campaigning Bureau bietet vielen Kunden Orientierung im Bereich der vielfältigen Employer-Branding-Maßnahmen, und es werden auch immer wieder kombinierte Konzepte, beispielsweise mit Recruiting-Maßnahmen, durchgeführt.
Beim Hilfswerk sei man damit höchst erfolgreich, aber auch mit dem Kunden Attensam werde derzeit mit einem starken Recruiting-Schwerpunkt erfolgreich gearbeitet. Winkler-Schloffer dazu: „In Kombi mit einer Recruiting-Kampagne erschließen die Sozialen Netzwerke und digitale Kanäle sehr viele neue Möglichkeiten.
Beispielsweise beim Hilfswerk oder Attensam haben wir sehr wohl klassische Elemente genutzt: Plakate, digitale Citylights und dergleichen, aber der Großteil der Kampagne fand online statt, weil wir dort ausgezeichnete Targeting-Möglichkeiten haben.”

In Touchpoints gedacht

Die Personen zielgerichtet und mit den passenden Botschaften zu erreichen, stehe im Mittelpunkt. Beispielsweise beim Hilfswerk wollte man die jüngere, männliche Zielgruppe ansprechen. Mit Sujets unter dem Motto „Endlich mal wieder pumpen”, damit war ein Blutdruckmessgerät gemeint, erreichte man die Gruppe direkt – einmal klassisch mit Plakaten rund um Fitnesscenter, andererseits online bei den definierten Zielgruppen. Auch Sujets, die sehr stark regional geschaltet werden, seien ein beliebtes Recruiting-Mittel, in der Botschaft anpassbar und sehr genau im Targeting. Man habe viel Erfahrung im digitalen Bereich und seit vielen Jahren arbeite man im Campaigning Bureau auch mit einer herausragenden Kreation im Hause, die seit Kurzem mit neuer Leitung ans Werk gehe, mit David Hassbacher und Stephanie Figl als neuem Führungsduo, und so versuche man in den Kampagnen klassisch und online zu kombinieren und in den bereits erwähnten Touchpoints zu denken.

Jetzt Maßnahmen setzen

Es gäbe einen großen Zustrom an Kundinnen und Kunden im Bereich Employer Branding, dieser Trend sei zu erkennen. „Wer heute nicht um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirbt, der braucht morgen nicht mehr um Kundinnen und Kunden werben. Es gibt viele Kunden, die da schon einen gewissen Druck verspüren”, ist Winkler-Schloffer überzeugt. Die Unternehmen merkten derzeit sehr stark, dass sie Handlungen setzen müssten, um nicht zurückzufallen.

„Wir merken, am Beispiel des Hilfswerks, mit dem wir einen Reed-Award in den USA gewinnen durften, dass mit einer Kampagne von der Stange nicht besonders viel zu bewegen ist. Mit einem Plakat, auf dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Plakaten als Heldinnen ins-zeniert werden, funktioniert es einfach nicht”, erzählt die Campaignerin. „Wir merken, dass es hier nicht einen Blueprint für alle gibt. Es wurden unterschiedliche Kampagnen online getestet, und so konnte man herausfinden, dass die Menschen sich für ihre Arbeit als ‚Profis, die ihren Job machen', verschiedene Benefits, beispielsweise die Vereinbarkeit mit der Familie, wünschten und nicht die Stilisierung zu Helden.”
Das Beispiel zeige sehr schön, was digitale Kanäle ermöglichen: nämlich einerseits niederschwellig abzutesten und andererseits die Erstellung von sehr individuellen Kampagnen, die auf die Zielgruppen zugeschnitten sind. Es kämen familiengeführte Unternehmen wie Attensam genauso wie auch große Konzerne auf das Campaigning Bureau zu, um erfolgreiches Employer Branding durchzuführen.
Der Wunsch danach entstehe einerseits aus einer akuten Drucksituation heraus, weil der Bedarf an neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern da sei, andererseits kämen Unternehmen proaktiv, um sich im Bereich Employer Branding gut aufzustellen, um für die Zukunft gewappnet zu sein.
„Employer Branding und erfolgreiche Recruiting-Kampagnen sind längst kein Nice to have mehr, sondern es geht hier um das Überleben von Unternehmen in der Zukunft”, wird Winkler-Schloffer deutlich, wenn es darum geht, Unternehmen, die sich noch nicht mit der Materie auseinandersetzen, zu motivieren, hier tätig zu werden.
Dabei sei die absolute Bereitschaft und Offenheit für Ehrlichkeit und Echtheit die Grundlage. „Lieber echt und mit Makel und dazu auch stehen, als Fake, und es passt nicht zusammen und ist nicht echt. Wir haben bei Change-Kommunikation extrem gute Erfahrungen gemacht, dass man sehr offen, ehrlich und echt ist als Unternehmen.
Auf der einen Seite zu zeigen, wie man sich positiv abhebt, und welche besonderen Kleinigkeiten die Unternehmenskultur ausmachen, aber auch für welche Werte man steht”, fasst Winkler-Schloffer Grundlegendes zusammen.

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