Fluch und Segen
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Ansprüche Damit Werbe-Mails auch geöffnet und gelesen werden, müssen sie den gestiegenen Anforderungen der Verbraucher gerecht werden – nicht zu häufig, nicht zu lang, nicht zu schlecht formuliert …
MARKETING & MEDIA Redaktion 28.10.2016

Fluch und Segen

E-Mails können im Alltag eine echte Plage sein; für 55% sind sie dennoch der bevorzugte Weg, um von einer Marke kontaktiert zu werden.

MÜNCHEN/WIEN. Eine kürzlich durchgeführte Studie von ­Adobe D-A-CH, für die europaweit mehr als 3.000 Büroangestellte befragt wurden, ergab u.a. Folgendes: 38% der Nutzer reagieren sofort auf eine eingehende E-Mail. Für jeden fünften Deutschen ist E-Mail das bevorzugte Kommunikationsmittel, mit dem er mehr als vier Stunden pro Tag verbringt – insgesamt 62 Tage pro Jahr (Franzosen und Engländer verbringen 99 bzw. 90 Tage pro Jahr mit E-Mail). Auch in der Freizeit, vor dem Fernseher (51%), im Bett (34%), im Urlaub (56%) und im Auto (15%) werden berufliche E-Mails gelesen.

Diese Werte sind noch deutlich unter den Vergleichswerten aus England und Frankreich – was damit zusammenhängen mag, dass in Deutschland „nur” 69% der Befragten ihre E-Mails über Smartphone abfragen (vs. 79% in UK, 77% in Frankreich).

Zu viel ist zu viel

Einer der größten Nerv-Faktoren ist nicht zuletzt die zunehmende E-Mail-Flut: Wenn das Postfach überzuquellen droht, werden ­E-Mails schnell zu einem echten Zeitfresser.

Dennoch bleiben E-Mails für das Marketing auch in Zeiten von Snapchat und boomender What's App- und Telegram-Kommunikation ein relevanter Kanal, um potenzielle Interessenten zu erreichen. Mehr noch: Für 55% der Deutschen ist sie sogar der bevorzugte Weg, um von einer Marke kontaktiert zu werden. Und das am liebsten mobil, denn die meisten lesen ihre E-Mails regelmäßig auf dem Smartphone.
Damit Werbe-Mails auch wirklich geöffnet und gelesen werden, müssen sie jedoch den gestiegenen Anforderungen der Verbraucher gerecht werden. Knapp jeder zweite Deutsche (45%) fühlt sich belästigt, wenn zu häufig E-Mails von ein- und derselben Marke hereinkommen. Zu lange und schlecht geschriebene Mailings sind für 33% der Grund, die digitale Post umgehend im Papierkorb zu versenken.
Ähnlich sieht es bei den E-Mails aus, die auf dem Smartphone empfangen werden: Für jeden vierten Deutschen (26%) ist es ein absolutes „No-Go”, wenn er erst endlos scrollen muss, um die gesamte E-Mail lesen zu können. Aber auch ein sperriges, nicht mobil-optimiertes Layout (22%) und lange Ladezeiten (17%) tragen dazu bei, dass Nutzer ­negativ auf E-Mail-Marketing reagieren. (red)

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