WIEN. Gerald Schlosser hat als COO bei Außenwerber Megaboard sein Team umgekrempelt. Die „Initial-Zündung”, so Schlosser, lieferte ein Senior Leadership Development-Programm („Pioneers of the 21st Century”) an der WU Executive Academy. Der Anlass: Nach der Fusion der beiden Gewista-Töchter und Außenwerbungs-Dienstleister ISPA Werbung und Megaboard im Jahr 2018 zur Megaboard GmbH galt es, die beiden Mitarbeitergruppen zusammenzufügen. Für Schlosser, der bei der ISPA stv. Geschäftsführer war und nun bei Megaboard als operativer Geschäftsführer im Einsatz ist, eine wichtige Aufgabe.
Mit seinem damals rund 15-köpfigen ISPA-Team teilte er sich mit den sechs ursprünglichen Megaboard-Angestellten das neue Büro. Inhaltlich sei die Fusionierung wegen der ähnlichen Produkte und Dienstleistungen eine logische Folge gewesen, allerdings trafen auch unterschiedliche Kulturen aufeinander: „Wir bei der ISPA agierten quasi als Satelliten-Unit innerhalb des Konzerns sehr eigenständig, fast wie eine eigene Firma. Bei Megaboard war man dagegen operativ sehr nah an der Gewista und der Konzernkultur dran”, erzählt er.
Neue Kultur des Arbeitens
Nicht nur galt es, unterschiedliche Computersysteme und Arbeitsweisen nach und nach zusammenzuführen, auch das Miteinander und eine gemeinsame Kultur musste erst einmal gefunden werden. Im ersten Schritt half die Kreation der neuen Eigenwerbungslinie mit dem Slogan „Wir machen’s mega”; eine Marketingstrategie allein macht aber noch keine gemeinsame Unternehmenskultur, wie man schnell merkte.
Impulse weitergeben
Ein Budget für externe Coachings und Organisationsentwicklung gab es nicht, Schlosser beschloss also, die Sache der neuen Kultur selbst in die Hand zu nehmen. „Ich dachte mir, es müsse doch möglich sein, die Kolleginnen und Kollegen dazu zu bringen, sich mit dem Unternehmen zu identifizieren, selbst Entscheidungen zu treffen und die Verantwortung dafür zu übernehmen, intrinsisch motiviert zu arbeiten, über den Tellerrand zu schauen und den eigenen beruflichen Weg zu bahnen – so wie ich es selbst auch stets gemacht habe”, sagt er.
Gerald Schlosser begann also dort, wo es naheliegend war, nämlich bei sich selbst. Er meldete sich für das Senior Leadership Development Program an, „ein richtiger Impuls zur richtigen Zeit”, wie er sagt. „Mit dem Pioneers-Programm, den vielen neuen Denkansätzen, Methoden und Gesprächen konnte ich viele meiner Fragen beantworten und ich wurde mit Mut und den entsprechenden Werkzeugen ausgestattet, die Dinge auch gleich anzupacken”, sagt er.
Gerald Schlosser begann, seinen Mitarbeitern Fragen zu stellen und wandte bei seinen Mitarbeitern die zwölf Alignments von Management-Professorin Kathrin Köster für sinnorientierte Transformation sowie Methoden zur Co-Creation und Ansätze zur Entwicklung eines agilen Mindsets an. Vieles sei erst durch die Inputs und Anregungen aus diesem Programm ins Rollen gekommen, ist Schlosser froh über die Transformation. (red)