Glück und Sinnsuche: Zentrale Themen 2025
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MARKETING & MEDIA Redaktion 18.04.2025

Glück und Sinnsuche: Zentrale Themen 2025

Die Agentur P8 präsentierte kürzlich die aktuellen Studienergebnisse der ­Umfrage „Wie tickt Österreich”, die schon seit 2020 durchgeführt wird.

Die Marketingagentur P8, mit Sitz in Wien, Salzburg und Innsbruck, hat wieder ihre Umfrage „Wie tickt Österreich” durchgeführt. Dabei wurden im Zeitraum von 19. bis 25. März insgesamt 500 Personen aus ganz Österreich zu zentralen Themen wie Lebensglück, Sinnempfinden, Konsumverhalten und ihre Sicht auf die Zukunft befragt.

„Das Ergebnis: Österreich zeigt sich auf den ersten Blick zufrieden – doch unter der Oberfläche brodelt es”, heißt es vonseiten der Agentur.

Über 50 Prozent sind glücklich

Laut Glücksbarometer der Studie bleibt das persönliche Glücksempfinden der Österreicher mit einem Wert von 3,4 (von 5) auf einem hohen Niveau. Auch im Vergleich zu den Vorjahren bis 2020 ist der Wert sehr hoch: Im April 2020 lag er demnach noch unter 3,2. Die größten „glücksbringenden” Faktoren sind laut Umfrage Gesundheit, eine stabile finanzielle Situation, eine intakte Familie, Partnerschaften und Sicherheit. Diese Werte bilden – generationenübergreifend – das emotionale Fundament im Alltag. Und: Mehr als 50% der Befragten fühlen sich aktuell sehr glücklich oder glücklich.

Lebenssinn und Sinnsuche

Dabei spielen allerdings Lebenssinn und Sinnsuche eine wichtige Rolle. Knapp die Hälfte der Befragten empfindet ihr Leben als sinnerfüllt (49%). 35% nehmen diesen Sinn jedoch nur teilweise wahr, während 13% aktuell keinen Sinn oder eher keinen Sinn in ihrem Leben sehen. Deutlich häufiger betroffen sind Alleinstehende (23%), bei denen sich Krisen- und Konfliktsituationen häufen.

Insgesamt befindet sich ein Drittel der Teilnehmenden derzeit in einer persönlichen Krise oder in einem Konflikt. Besonders intensiv auf Sinnsuche sind Menschen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren – rund 50% dieser Altersgruppe geben dies an.
Über die Hälfte (56%) der jungen Menschen (18–29) sind noch auf der Suche nach Orientierung, weil sie am Anfang ihres Lebensweges stehen. Sie sehen noch bedeutende private und berufliche Entscheidungen vor sich. Frauen beschäftigen sich tendenziell intensiver mit dem Thema „Lebenssinn” – die Frage „Was ist richtig und wichtig für mich?” ist besonders stark ausgeprägt.

60 Prozent wollen sparen

Was das Thema Finanzen und Konsum betrifft, zeigt sich 2025 ein klarer Trend zum Sparen. 61% der Befragten geben an: „Ich spare lieber.” Die restlichen 39% planen Investitionen (Mehrfachnennungen möglich) in Reisen (55%), Geldanlagen (38%) und Eigenheim (35%). Neben Erlebnissen für das Ich- und Wohlgefühl geht es vornehmlich um Sicherheit und langfristige Stabilität: 33% möchten in Freizeitaktivitäten investieren, 32% in ihre Gesundheit und 25% investieren in ihre Auto. Kleidung und Luxus liegen hingegen bei rund zehn Prozent.

„Die Zeiten werden härter, die Menschen sparen lieber und investieren in werterhaltende Güter”, sagt Georg Hofherr und ergänzt: „Die schlechte Stimmung ist ein Konsumkiller.” Lediglich Tourismus und Freizeitwirtschaft scheinen davon ausgenommen zu sein – getreu dem Motto: Wenn man schon Geld ausgibt, dann für schöne Erlebnisse.

Zeit und Gesundheit zu Ostern

Keine materiellen Oster-Wünsche äußert zudem ein Großteil der Befragten: 60% wünschen sich Gesundheit und Wohlergehen für die Familie, 45% möchten Zeit mit den Liebsten verbringen und 28% hätten gerne mehr Zusammenhalt in der Gesellschaft. Diese Ergebnisse deuten auf eine ausgeprägte Werte- und Gemeinschaftsorientierung in der Gesellschaft hin, heißt es vonseiten P8. „Obwohl die Ich-Gesellschaft immer bejammert wird, zeigen sich die Österreicherinnen stark familien- und gemeinschaftsorientiert”, so der Studienautor.

Pessimismus bei Wirtschaft

Was die wirtschaftliche Lage betrifft herrscht weiterhin Pessimismus: Zwei Drittel sind überzeugt, dass diese auf aktuell schwachem (43%) Niveau bleiben wird oder wird sich sogar noch verschlechtert (32%). Allerdings gibt es hier generationsspezifische Unterschiede: Denn junge Menschen sind optimistisch. Mehr als 40% der 18- bis 29-Jährigen erwarten sich hier eine positive Entwicklung. Im Gegensatz zu den 30- bis 60-Jährigen, die deutlich pessimistischer sind: In dieser Gruppe liegt der Anteil mit positiver Erwartung bei lediglich und 20%.

Die Mehrheit der Befragten ist zudem überzeugt, dass kommende Generationen mit schlechteren Bedingungen rechnen müssen. „60 Prozent gehen davon aus, dass es unsere Kinder einmal schlechter haben werden”, kommentiert P8-Gründer Georg Hofherr.

Skepsis bei neuer Regierung

Auch was die neue österreichische Bundesregierung betrifft, üben sich die Befragten in Zurückhaltung: 40% sind laut Umfrage mit der neuen Bundesregierung (sehr) unzufrieden, weitere 40% zeigen sich unentschlossen oder neutral, während nur 18% Zufriedenheit äußern. „Das ewige Hin und Her der Regierungsbildung hat negative Spuren hinterlassen”, so Georg Hofherr. Gleichzeitig ist die Bekanntheit der neuen Regierungsmitglieder bislang gering – das allgemeine Bekanntheits-Ranking führen Herbert Kickl (87%), Werner Kogler (76%) und Andreas Babler (75%) an, gefolgt von Beate Meinl-Reisinger (69%) und Christian Stocker (62%).

Die seit 2020 laufend durchgeführte Befragung „Wie tickt Österreich” zeigt ein Land im Spannungsfeld, heißt es vonseiten der Agentur: „Zwischen stabiler Zufriedenheit und tiefgehender Sinnsuche, zwischen Sparsamkeit und Wertewandel, zwischen Skepsis und Hoffnung. Eine Gesellschaft, die reflektiert denkt und einen realistischen Blick auf die aktuelle Situation hat.” (red)

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