„Haben einen Nerv getroffen”
© Florian Wieser
Jürgen Bauer
MARKETING & MEDIA Redaktion 01.03.2024

„Haben einen Nerv getroffen”

Der „Hidden Champion Award” bietet Einpersonen- und Kleinunternehmen auch heuer wieder eine Bühne.

••• Von Sascha Harold

WIEN. Zum zweiten Mal wird im Rahmen der medianet X night der Kreativpreis für Hidden Champions vergeben, der die Leistungen von EPU und Kleinunternehmen in den Vordergrund rückt. Ins Leben gerufen wurde er von ­medianet-Verlagsleiter Bernhard Gily und dem Obmann der Fachgruppe Werbung der WKW, Jürgen Bauer. Im Interview verrät Bauer, was man sich heuer von dem Preis erwarten darf.

medianet:
Zum zweiten Mal wird heuer der Kreativpreis für Hidden Champions verliehen. Welche Bedeutung hat er?
Jürgen Bauer: Die Erfahrungen aus dem letzten Jahr haben gezeigt – ein in den Vordergrund Rücken der EPU und Kleinunternehmen mit keinen oder wenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist enorm wichtig. Von den ca. 12.500 Unternehmen, die ich als Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation vertreten darf, sind ein Großteil kleine Betriebe und nicht die großen Agenturen. Dass genau diese Kolleginnen und Kollegen durch den Hidden Champions Award die Möglichkeit haben, zu zeigen, was sie können und auch die entsprechende Anerkennung für ihre Arbeit erhalten, ist der Grund, weshalb wir diesen Preis ins Leben gerufen haben.

medianet:
Gibt es Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr?
Bauer: Die Jury hat sich tatsächlich etwas verändert, denn der Vorjahresgewinner, Gerald Wahl, wird dieses Jahr dabei sein. Als ehemaliger Teilnehmer kann er sich in die diesjährigen Teilnehmenden hineinversetzen und die Einreichungen aus einer anderen Perspektive betrachten. Mir ist es außerdem wichtig, noch mal die Anerkennung zu zeigen, die dem Vorjahresgewinner zusteht.

medianet:
Wie wurde der Preis in der Branche angenommen?
Bauer: Unsere Fachgruppe besteht zu einem großen Teil aus Einzelkämpferinnen und Einzelkämpfern, die oft nicht die Chance haben, Sichtbarkeit zu generieren. Genau diesen Nerv wollten wir treffen und haben wir getroffen. Er ist eine einmalige Chance, sich zu präsentieren, die von vielen wahrgenommen wird. Letztes Jahr hatten wir um die 50 Einreichungen, was bei einem neuen Preis schon sehr respektabel ist.

medianet:
Welche Kriterien werden heuer besonders entscheidend sein?
Bauer: Natürlich suchen wir nach einzigartigen und kreativen Projekten, aber auch die Strategie dahinter wird erneut eine entscheidende Rolle spielen. Soziale sowie ökologische Nachhaltigkeit beschäftigt uns als Fachgruppe sehr, weshalb auch diese Aspekte in die Bewertung miteinfließen. Für mich persönlich zählt auch Mut. Mut, etwas Neues zu wagen und Mut auch über den Tellerrand hinauszublicken.

medianet:
Eine allgemeine Frage zum Schluss – wie ist in den aktuell wirtschaftlich angespannten Zeiten die Stimmung in der Branche und welche Themen bewegen sie?
Bauer: Unsere Branche lebt von guter Stimmung. Ist die Stimmung gut, läuft auch das Geschäft. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Lage ist die Tendenz jedoch positiv. Bei Gesprächen im Rahmen unserer regelmäßigen ‚Sag’s dem Obmann'-Formate berichten mir unsere Mitglieder überwiegend von einem dynamischen, aber sehr positiven Marktumfeld. Die Branche ist wie kaum eine andere ständig im Wandel. Alles, was die Welt bewegt, bewegt auch uns. Geschäftlich gesehen, ist aber natürlich die Auftragslage immer ein Thema. Eine massive Veränderung stellt auch der Vormarsch der KI dar. Ähnlich wie vor einigen Jahren Social Media, hält das Thema alle auf Trab. Die Chancen und Herausforderungen von KI müssen noch ausgelotet werden. Aktuell heißt es da oft noch: Probieren geht über Studieren.

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