Ideenreich, tatkräftig & gern einen Tick „cooler”
MARKETING & MEDIA Dinko Fejzuli 24.02.2015

Ideenreich, tatkräftig & gern einen Tick „cooler”

Up Seit 2011 Chefin der einst größten PR-Agentur des Landes, hat Wallner Ketchum Publico wieder weit nach vorn gebracht

medianet bat Ketchum Publico-GF und Ketchum Global Partner Saskia Wallner zum Interview.

Wien. „Das Jahr 2014 war ein wirklich cooles für uns”, so Ketchum Publico-Geschäftsführerin Saskia Wallner im Gespräch in medianet. Und auch wenn es ein Interview mit ihr allein war, auf das Foto mussten dann auch ihre Senior Consultants mit auf das Bild, darauf bestand Wallner dann beim Fotoshooting. Denn mit ihnen gemeinsam trägt sie die Agentur, deren Führung sie Ende 2010 nach ihrer Babypause – in einer der wohl schwierigsten Phasen der einst größten PR-Agentur des Landes – übernommen hat.

Heute, nach der Agentur- und der globalen Krise, sei alles anders. „Die Art, Business zu machen, hat sich total verändert – das ist eine Tatsache”, so Wallner. Ja, es gäbe natürlich noch Jahresvereinbarungen, aber das Geschäft sei viel kurzfristiger, viel kleinteiliger geworden, die Preise seien zum Teil um ein Drittel gefallen, die Kunden erwarteten aber für die gesunkenen Honorare um einiges mehr an Output der Agentur – nicht nur im eigenen Hause, sondern in der Branche generell.

Der Unterschied zählt

Und eines käme noch in post- Krisenzeiten hinzu: Anbieter, die PR-Leistungen offerieren, gäbe es nun wie Sand am Meer. „Man muss jetzt halt erst recht erklären und beweisen, worin der eigenen USP liegt und hier haben wir sehr viel zu bieten.” Der Weg dorthin sei steinig gewesen und habe statt dem erwarteten Jahr gleich zwei gedauert, aber heute sei man eine Agentur, die „tolle Projekte macht, A1 als Kunden gewinnt, super Kampagnen fährt, damit dann auch noch beim Staatspreis abräumt (fünf Kategorie-Siege in drei Jahren!) und eben nicht im eigenen Saft kocht, sondern wo jeder Tag anders und neu ist”, so Wallner.Auch dank dieses Spirits und Esprits habe man heute ein klares Bild davon, wer man als Agentur sei und ab Anfang 2013, als man von der alten Adresse zum neuen modernen Standort an den Wiener Gasometern umgezogen sei, habe man den Turnaround vollzogen und sich endgültig stabilisiert. Auch deshalb sei 2014 ein „cooles” Jahr gewesen, ohne Altlasten, sondern nur mit dem geschärften, klaren Blick nach vorn und vielen neuen Projekten und Kunden. Und als Ketchum-Agentur sei man auch tatsächlich in der Lage, von dieser Zugehörigkeit zu einer der führenden globalen Communication Consultancies im Interesse der lokalen Kunden zu profitieren. Von den zahlreichen Angeboten der Ketchum-University und den Ketchum Global Scholarship-Programmen (Mitarbeiter arbeiten einige Wochen in einem anderen Ketchum Office von Mumbai bis New York) bis hin zur Möglichkeit der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, an internationalen Projekten mitzuarbeiten und davon wieder hier mit und für die heimischen Kunden zu profitieren, sei alles möglich. Außerdem: „Jeder weiß ganz genau, was sein Beitrag hier ist. Jeder und jede ist sehr schnell direkt verantwortlich.” Und das habe sich in der Branche schon herumgesprochen. Über mangelnde Bewerbungen kann sich Wallner nicht wirklich beklagen.Eines ist Wallner, wenn es um Kunden geht, wichtig: „Diese sollen sich auf ein Meeting mit uns freuen.” Und das schaffe man, weil man strategisch „sehr am Punkt” und dabei nicht besserwisserisch, sondern immer unterstützend sei. Wallner dazu: „Wir sind ideenreich, tatkräftig und international und gehen so oft wie möglich mit einem regelrechten Kreativ-Feuerwerk zu unseren Kunden und am Ende sind wir auch umsetzungsstark, denn ohne dies geht’s natürlich auch nicht.”Und noch etwas: „Man kann ruhig etwas unkonventioneller sein. Wir sind ganz stimmig zu dem, was wir als international orientierte Beratungsfirma im Kommunikationsbereich sein wollen. Das sind die Dinge, die uns unterscheiden. Wir haben bei Ketchum etwa den Ruf, dass wir einen Tick kreativer und ungewöhnlicher als so manches andere Office sind.”Und eines noch: „Deswegen bin ich auch so glücklich, dass ich nach dieser schwierigen Transformation mein Team jetzt genau dort habe, wo es ist. Zusätzlich habe ich als Ketchum Global Partner meinen internationalen ‚Orbit' – meine sehr geschätzten CEO-Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Ketchum-Agenturen in Europa und unsere ca. 120 Global Partner, allesamt Spitzenleute in ihrem Fach. Und nicht zu vergessen die Chefs unserer Affiliate-Agenturen in CEE/SEE, für die ich seit vielen Jahren eine Art Synapse bin. Das ist alles wie maßgeschneidert für mich. Ich bin echt ein Glückspilz.”

Am Ende des Tages …

Auf die Frage, was Kunden heute von ihrer Agentur brauchen, kommt die Antwort von Wallner wie aus der Pistole geschossen: „Sie wollen einerseits jemand, der sie super berät und der ihnen andererseits schlicht zur Seite steht und etwas weiterbringt.”Die Stärken der Ketchum Publico sieht Wallner neben der Kreativität im jeweils richtigen Mix aus Earned, Shared, Owned und Paid Media (ESOP) sowie branchenmäßig im IT-Segment und beim Thema Consumer Brands; echte Stärken habe man weiters im B2B-Bereich im Gesundheitsfeld. „Klingt viel und ist es auch”, erklärt Wallner. „Wir haben ein wirklich schönes und breites Feld an Kompetenzen und Kunden. Und das Beste ist: Neben unseren vielen neuen Stärken und Skills haben wir wie eh und je auch eine erstklassige und erprobte Strategiekompetenz im Bereich Corporate Communications, Positionierung, Messaging, und Krisenkommunikation”, so Wallner.Gefragt, ob es denn Segmente gäbe, aus denen man noch gern neue oder weitere Kunden erobern würde, meint Wallner: „Oh ja – Technologie, Food und Health; den Technologiebereich haben wir echt gern, und da ist A1 natürlich genial. Hier noch ein weiterer, smarter Technologiekunde wäre schon sehr schön, weil da geht es um Innovation, und da sind wir meiner Meinung nach sehr stark.” Und natürlich sei auch der Gesundheitsbereich „extrem spannend”. Hier arbeitet man bereits für die AUVA, die Ordensspitäler und das Kinderwunschzentrum im Goldenen Kreuz; hier würde man gern die eigene Healthcare-Kompetenz noch mehr ausspielen. „Und Food schließlich ist ein Zukunftsfeld, in dem wir schon einiges machen und in dem Ketchum auch weltweit sehr erfolgreich ist – das wollen wir ausnützen und ausbauen.” Als Agenturchefin sei sie aber nicht nur dafür verantwortlich, Kunden zu gewinnen und zu halten. Das Gleiche gelte für das eigene Team.Hier verfolgt Wallner einen eisernen Grundsatz: „Wenn du die besten Leute im Haus haben möchtest, dann musst du sie, um sie zu halten, fördern und an dich binden. Du musst sie glücklich machen und ihnen Verantwortung und Gestaltungsspielraum geben”.Wallner weiter: „Dann kommt super Arbeit raus, und dann sind natürlich auch die Kunden zufrieden, denn am Ende des Tages geht es eben genau darum: zufriedene und vor allem erfolgreiche Kunden zu haben”, so Wallner. „International sagen wir dazu gern: ‚If you are with Ketchum, you are successful'. Das gilt für Kunden ebenso wie für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.”

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