Keine KV-Einigung in vierter Runde
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Roland Grafl, stellvertretender Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien: „Aktuelle Forderungen der Gewerkschaft sind nicht erfüllbar."
MARKETING & MEDIA Redaktion 19.12.2025

Keine KV-Einigung in vierter Runde

Zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaft im Bereich Werbung und Marktkommunikation Wien ist weiterhin keine Einigung erzielt worden. 

WIEN. Auch die vierte Verhandlungsrunde im Kollektivvertragskonflikt für Werbung und Marktkommunikation Wien ist ohne Ergebnis geblieben. Die Arbeitgeberseite habe laut Aussendung der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien mehrere Angebote eingebracht, die sowohl die wirtschaftliche Lage der Branche als auch die soziale Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern berücksichtigen sollten.

Einschätzung der Arbeitgeber
Roland Grafl, stellvertretender Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien, erklärt: „Wir haben ernsthaft nach einer gemeinsamen Lösung gesucht. Die aktuellen Forderungen der Gewerkschaft liegen jedoch deutlich über dem wirtschaftlich tragfähigen Rahmen. In der derzeitigen Situation sind diese nicht erfüllbar.“

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die Unternehmen der Werbe- und Kommunikationsbranche stünden laut Aussendung unter erheblichem wirtschaftlichem Druck. Genannt werden unter anderem hohe Inflation, steigende Lohnnebenkosten, strukturelle Veränderungen sowie zunehmender internationaler Wettbewerb. Österreich zähle im EU-Vergleich weiterhin zu den Ländern mit hohen Arbeitskosten, was die Wettbewerbsfähigkeit zusätzlich belaste. Restrukturierungen, Kündigungen und Insolvenzen großer Auftraggeber wirkten sich laut Arbeitgeberseite unmittelbar auf Auftragsvolumen, Investitionen und Planungssicherheit der Branche aus.

Angebot der Arbeitgeber
Ziel der Arbeitgeberseite sei es, die aktuelle Wirtschaftslage im Rahmen der Sozialpartnerschaft zu bewältigen. Grafl betont, die Inflationslast solle fair zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern geteilt werden, um Unternehmen und Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Das vorgelegte Angebot sehe unter anderem überproportionale Erhöhungen in den unteren Verwendungsgruppen, einen vollen Inflationsausgleich für Lehrlinge sowie maßvolle Anpassungen in den höchsten Verwendungsgruppen vor, um die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu erhalten.

Die Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien erklärt, weiterhin gesprächsbereit zu sein. In den kommenden Verhandlungsrunden solle eine für beide Seiten tragbare Lösung gefunden werden. Bis dahin bleibe der aktuelle Kollektivvertrag für Angestellte in Betrieben der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien unverändert in Kraft. (red)

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