WIEN. Globale Krisen, steigender Wettbewerbsdruck und technologische Umbrüche stellen den Wirtschaftsstandort Österreich vor neue Herausforderungen. Künstliche Intelligenz (KI) wird als zentrale Zukunftstechnologie gesehen, die Innovationspotenziale hebt und Effizienzsteigerungen ermöglicht.
Doch wie kann Österreich KI optimal nutzen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben? Diese Frage stand kürzlich im Mittelpunkt des Unique Talk im Ringturm der Wiener Städtischen. Ein hochkarätig besetztes Podium diskutierte Chancen und Herausforderungen von KI für die österreichische Wirtschaft.
Kooperation und Innovation
Patricia Neumann (Siemens AG Österreich) betonte, dass KI eine entscheidende Rolle für die Digitalisierung spielt: „KI ist eine Technologie, die Digitalisierung stark unterstützt. Auf Basis der Siemens Strategie (wir verbinden die reale und die digitale Welt), ist damit auch KI ein Treiber für wettbewerbsfähige Produkte oder Prozesse und damit auch ein Treiber für den Wirtschaftsstandort.” Sie sprach sich zudem für eine Verdoppelung der Informatikstunden in der Oberstufe aus, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
KI in der Verwaltung
Wolfgang Ebner (Bundeskanzleramt, Sektion VII) hob hervor, dass Österreich im Bereich E-Government zu den führenden Staaten in Europa zählt: „Unser Fokus liegt auch in der gezielten KI-gestützten Weiterentwicklung von Verwaltungsservices. Dazu bauen wir auch gezielt eine KI-Governance auf, um möglichst alle Bereiche einbinden zu können.”
Laut Stefanie Hofer (A1 Telekom Austria Group) wird KI die Arbeitswelt stark verändern: „Einige Jobs werden verschwinden, andere werden sich wandeln und neue werden entstehen. Als Unternehmen ist es wichtig, die Rahmenbedingungen für Aus- und Weiterbildung zu bieten und das richtige Mindset für ständiges Lernen zu fördern.” Sie betonte zudem, dass KI die Personalisierung in der Kundenbetreuung ermöglicht und dabei hilft, Bedürfnisse frühzeitig zu erkennen.
KI optimiert Energiesystem
Martin Graf (Energie Steiermark) wies auf die wachsende Bedeutung von KI in der Energiebranche hin: „Die Energiewende wird sichtbar und kostet, hier wird KI zur Optimierung des Energiesystems und zur Kosteneffizienz wesentlich beitragen.” Laut Graf setzt die Energie Steiermark KI-Tools bereits heute zur Optimierung der Lastprognosen für Stromverbrauch und -produktion ein, um ein wettbewerbsfähigeres Angebot zu schaffen.
Revolution im Mediensektor?
Harald Kräuter (ORF) sieht KI als Schlüsseltechnologie im Medienbereich: „Wir nehmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ins Boot, Stichwort Media Literacy, und bieten Schulungen sowie Initiativen im Haus an. Wir veranstalten regelmäßig AI Days, wo wir internationale Experten wie etwa von Microsoft oder Google einladen. Aber auch Kollegen berichten davon, wie sie KI einsetzen.” (red)