Man bekommt, was man verdient
MARKETING & MEDIA Redaktion 08.07.2022

Man bekommt, was man verdient

Die lebensverlängernde Wirkung der richtigen Berufswahl – und die Alternativen.

Leitartikel ••• Von Sabine Bretschneider

ASPEKTE. Die Debatte dreht sich seit Jahren im Kreis: Wie angemessen sind die Summen, die Politiker als Entschädigung für ihre Arbeit erhalten? Zu viel, weil sie bitteschön einmal versuchen sollen, mit einem österreichischen Durchschnittsgehalt über die Runden zu kommen? Zu wenig, weil man um die paar Netsch keine hochqualifizierten Leute mehr bekommt? Schließlich, das bestätigen auch die renommierten Personalberater, ist das Interesse jener, die Führungspersönlichkeit mit relevanten Fachkenntnissen verbinden, inzwischen endenwollend: „Das tut sich keiner mehr an.”

Eine kürzlich veröffentlichte Studie britischer und australischer Forscher, die Daten von mehr als 57.000 Politikern aus elf Ländern, darunter Österreich, analysiert haben, belegt jetzt, dass ein Aspekt der Politikerkarriere bislang vernachlässigt wurde: Sie leben länger. In Österreich hat der Studie zufolge ein 45-jähriger Politiker eine Lebenserwartung von weiteren 40 Jahren, eine gleichaltrige Person aus der Allgemeinbevölkerung hat lediglich 36 weitere Jahre in Aussicht. Der Haken: Der Vergleich mit ähnlich verdienenden Privatwirtschaftlern wurde nicht gezogen. Es könnte weiterhin auf optionalen Ruhm, Macht und TV-Präsenz hinauslaufen, die den Einstieg in die Politik attraktivieren. Ein Vergleich am Rande: Ein Abgeordneter im österreichischen Nationalrat verdient etwa so viel wie ein Fußballspieler in der ersten Liga. Interessanter wird es erst, wenn man drauf schaut, dass man rechtzeitig was draus macht. In der spanischen Liga oder bei russischen Konzernen. Da ist dann aber ohnehin jeder, egal ob am Rasen oder im Parlamentsausweichquartier in der Hofburg, seines Glückes eigener Schmied.

Bis bald!

Themenwechsel: Die medianet-Printausgabe macht ab nächster Woche Sommerpause. Wir lesen einander an dieser Stelle am 19. August wieder! In der Zwischenzeit informieren wir Sie online und mit unserer Sommer-Edition des Newsletters.

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