Mit Retail Media mehr Datenpower für alle
© Thomas Unterberger
Sabine Auer-Germann
MARKETING & MEDIA Redaktion 10.11.2023

Mit Retail Media mehr Datenpower für alle

Werber müssen die Customer Journey breiter denken – mit Abzweigungen, Kreuzungen und mehrspurigen Fahrbahnen, so Sabine Auer-Germann.

Gastkommentar ••• Von Sabine Auer-Germann

WIEN. Laut Prognosen des iab Europe werden sich die Umsätze für Retail Media in Europa bis 2026 verdreifachen und auf geschätzte 25 Mrd. € erhöhen. Diese Entwicklungen zeigen somit auch dem heimischen Markt neue Potenziale auf. In Österreich wäre ein Retail Media-Netzwerk als zukunftsweisende Lösung denkbar. Im Fokus sollte hier die Kraft der Daten stehen: In Kombination mit Datenallianzen, die eine sinnvolle Nutzung neuer Datenlösungen wie Data Clean Rooms ermöglichen, haben wir die Chance, Werbebudgets noch gezielter und effizienter einzusetzen. Aus diesem Grund ist es so wichtig, auf neutrale Partner zu setzen, die technologisches und strategisches Know-how mitbringen und die genau wissen, wie Websites erfolgreich monetarisiert werden.

E-Commerce & Co.

In der Vergangenheit hat sich das Retail Marketing auf Rabatt-Aktionen und andere Preisvorteile beschränkt. Mit dem Wachstum des E-Commerce-Vertriebskanals steigt auch die Relevanz von Retailern als Werbeplattform. Heute kaufen Konsumenten online ein und damit sind sie nicht mehr einfach nur im Baumarkt, sondern vielleicht schon mit dem nächsten Klick im Drogeriemarkt und gedanklich bereits beim Elektronikfachhändler.

Für Werber bedeutet das, die Customer Journey breiter zu denken – mit Abzweigungen, Kreuzungen und mehrspurigen Fahrbahnen.

Für Retailer bedeutet das, ein neues Geschäftsmodell zu eröffnen, indem Werbeplätze auf der eigenen Website angeboten werden. Und das funktioniert.
Denn wenn die Kunden auf der Händler-Website surfen, sind sie bereits tief in den Awareness-Funnel vorgedrungen. Die meisten von ihnen haben ein tatsächliches Kaufinteresse und eine klare Suchintention.

Sie bummeln nicht mehr, sondern suchen nach Lösungen. Dazu kommt, dass Retailer über eine Fülle an Transaktionsdaten verfügen und auf Basis ihrer First-Party-Daten datenschutzkonforme Insights liefern. Sie wissen, was ihre Kunden bereits gekauft oder auf der Merkliste gespeichert haben. Sie wissen in der Regel auch, wer hinter den Nutzerprofilen steckt und verfügen über soziodemografische Daten. Der Datenschutz muss dabei immer an erster Stelle stehen.

Es ist wichtig, die Auswahl der Technologien sehr sorgfältig zu treffen, und dafür braucht es die fachliche Expertise, um Alternativlösungen wie z.B. Data Clean Rooms im Detail zu verstehen und zu verifizieren. Meine Conclusio: Nicht warten, sondern tun und die richtigen Partner an Bord holen – das enorme Potenzial von Retail Media liegt auf der Hand, auch für den österreichischen Werbemarkt.

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