„Nachfrage nach Vodcasts und Relaunches steigt an”
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MARKETING & MEDIA Redaktion 01.03.2024

„Nachfrage nach Vodcasts und Relaunches steigt an”

Tatjana Lukas, Podcastproduzentin und eine der Hosts hinter dem laut ÖAK-Zahlen sehr erfolgreichen Podcast „Drama Carbonara”, über neue Möglichkeiten.

••• Von Dinko Fejzuli

Mit fast 135.000 validen Downloads ist der Podcast von Andreas Sator, „Erklär mir die Welt”, an der Spitze der erstmals veröffentlichen ÖAK-Charts für diese Medienform. In der Wertung ebenfalls erfolgreich mit dabei ist „Drama Carbonara”, ein Pod-cast der Medienmacherinnen Tatjana Lukas, Jasna Hörth, Asta Krejci-Sebesta und Nora Kampelmühler, in dem es viele Geschichten zu hören gibt.

Dass Podcasts nicht nur ein immer wichtigerer Medienkanal werden, der in der Gunst der Hörerinnen und Hörer immer weiter steigt, sondern auch eine Möglichkeit für Marken bietet, erfolgreich in einem für sie perfekten Umfeld Präsenz zu zeigen, darüber erzählt Tatjana Lukas im Interview in medianet und sie verrät auch das Geheimnis, was einen erfolgreichen Podcast ausmacht.
In ihrem eigenen Podcast „Drama Carbonara” entführt sie gemeinsam mit ihren Kolleginnen Hörth, Krecji-Sebesta und Kampelmühler mit einem Glas Prosecco in der Hand die Hörerinnen und Hörer auf eine humorvolle Reise in die Welt menschlicher Geschichten. Dort begegnen ihnen Callboys, Pensionisten und Stieftöchter in Hülle und ­Fülle. „Gemeinsam mit prominenten Gastleserinnen und Gastlesern wird das lustvolle Zerpflücken gesellschaftlicher Klischees zelebriert, haarsträubende Theorien werden geboren und mitgefiebert, wenn es bei den Heldinnen und Helden der Geschichte ans Eingemachte geht”, so die Eigendefinition des Podcasts von Lukas.


medianet:
Frau Lukas, kürzlich veröffentlichte die ÖAK erstmals Zahlen für die Gattung Pod­cast. Erfreulich für Sie: Ihr Pod­cast ‚Drama Carbonara' kam mit 19.000 validen Downloads auf Platz sechs. Welche Bedeutung hat diese Veröffentlichung für die Gattung Podcast etwa im Mindset von Mediaplanern und potenziellen Kooperationspartnern?
Tatjana Lukas: Seit Jahren zeigen Studien, dass Podcast-Werbung, die von den Hosts präsentiert wird, zu den effektivsten Werbeformen im digitalen Raum gehört. Das liegt einerseits an der ungewohnt langen Hördauer als auch an der Gewohnheit, Pod­casts über Kopfhörer zu konsumieren – beide Verhaltensweisen zahlen stark in die parasozialen Beziehungen zu den Host-Persönlichkeiten ein.

Die Reichweitenerhebung durch die ÖAK ist ein weiterer Schritt, Werbetreibenden, die oft noch nicht realisiert haben, was Podcasts überhaupt sind und ihr Geld großteils noch in Print investieren, anhand von Zahlenmaterial zu verdeutlichen, dass Podcasts 2024 fest im Mediamix der Konsumentinnen und Konsumenten verankert sind und Werbetreibende dort ihr Zielpublikum in der Nische präzise wie sonst nirgends abholen können.


medianet:
Sie sind insgesamt sehr umtriebig. ‚Drama Carbonara' ging 2019 an den Start, 2021 haben Sie die Produktionsfirma Happy House Media GmbH gegründet und am fjum verantworten Sie die Programmleitung für den Podcastbereich. Was genau bekommt man, wenn man zu Ihnen kommt?
Lukas: Mit ‚Happy House Media' begleiten wir sowohl journalistische als auch unternehmerische Podcastproduktionen von der Idee, über die Konzeption bis hin zur Postproduktion. In diesem Jahr ist besonders die Nachfrage nach Videopodcasts bzw. Vodcasts und Relaunches von bestehenden Formaten stark gestiegen, der wir durch unser eigenes Filmstudio perfekt nachkommen können. Wir setzen außerdem seit dem Vorjahr in allen laufenden Pod-castproduktionen auf die Unterstützung durch Künstliche Intelligenz und bemühen uns, konzeptionell immer am Puls der Zeit zu arbeiten und das Publikum bestmöglich in alle Überlegungen miteinzubeziehen.

medianet:
Nochmals zurück zur ÖAK. Derzeit sind zehn Podcasts im Listing. Wie wichtig wäre es, dass weitere dazukommen?
Lukas: Das derzeitige Listing ist nur ein kleiner Ausschnitt der österreichischen Podcastbranche. Nach der ersten Veröffentlichung haben zahlreiche unabhängige Podcast-Creators überhaupt erst von der Erhebung erfahren und möchten nun möglichst bald einsteigen. Auch aufseiten der Verlage handelt es sich meiner Einschätzung nach um ein Abschätzen, wie man sich am Markt mit den eigenen Zahlen behaupten wird können. Ich bin mir sicher: Im kommenden Jahr werden viele Podcasts dazukommen und damit die Vielfalt und Reichweite in ihrer Gesamtheit noch deutlicher gegenüber Werbetreibenden veranschaulichen.

medianet: Am Ende. Was macht einen erfolgreichen Podcast aus?
Lukas: Erfolgreiche Podcasts treffen einen inhaltlichen Nerv beim Publikum, achten auf eine gute Tonqualität, schaffen ein Gefühl von Gemeinschaft und haben oft eine Mission, auf die sie ihr Publikum mitnehmen. Sie werden zu Vertrauten und Wegbegleitern, gemeinsam wird die Welt besser verstanden, verändert und manchmal auch einfach nur ein wenig erträglicher.

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