Pippi Langstrumpf hatte doch recht
MARKETING & MEDIA Dinko Fejzuli 05.05.2017

Pippi Langstrumpf hatte doch recht

Von alternativen Fakten bis zu alternativen Medien – wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt.

Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli

FLÜGELKAMPF. Alternative Fakten kennen wir seit dem Einzug von Donald Trump ins Weiße Haus. Als ein Reporter sie vor laufender Kamera wieder mal – mit der Tatsache konfrontierte, dass ihr Präsident schon wieder Unrichtiges von sich gegeben habe, wischte die Präsidentenberaterin Kellyanne Conway den Vorwurf der Lüge keck vom Tisch und nannte diese von da an einfach „Alternative Fakten”.

Sprich, alles, was zwar nicht der Wahrheit, aber den eigenen Vorstellungen entsprach, war ab diesem Zeitpunkt keine Unwahrheit mehr, sondern eben eine alternative Wahrheit.
Schlimm genug. Doch in der selben Manier, in der man die Lüge zur Wahrheit erhob, diffamiert man seitdem unangenehme Wahrheiten als „Fake News” also Falschnachrichten. Und die Medien, die diese Fakten verbreiten, sind seither auch alle „fake”, falsch, verlogen, unehrlich.
Donald Trump nannte uns Journalisten die unehrlichsten Menschen, die es gibt.
Nun scheinen sich aber passend zu den sogenannten alternativen Fakten nun auch „alternative” Medien hinzuzufügen.

Selbst ernannte Korrektive

Zumindest so könnte man die aktuelle Wortmeldung von „Servus TV”-Chefredakteur Ferdinand Wegscheider in der Tageszeitung Der Standard verstehen. Die Zeitung zitiert ihn, er sehe Servus TV dort, wo andere Medien durchaus eine Schlagseite in die eine oder andere politische Richtung hätten, als „alternatives” Medium, welches dies eben nicht hätte.

Jetzt kann das ja genauso gemeint sein, wie es der Chefredakteur auch gesagt hat. Doch nicht unwahrscheinlich ist, dass Wegscheider auch bewusst mit dem Begriff spielt.
Oder wie heißt es bei Pippi Langstrumpf so passend in ihrem schönen Liedchen: „Zwei mal drei macht vier widewidewitt und drei macht neune Ich mach’ mir die Welt, widewide wie sie mir gefällt …”

… oder so

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