Propak-Industrie unter Druck
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Propak-Obmann Marko Bill Schuster.
MARKETING & MEDIA Redaktion 18.11.2025

Propak-Industrie unter Druck

Die Hersteller von Produkten aus Papier und Karton verzeichnen rückläufige Umsätze und eine schwache Exportentwicklung. Steigende Kosten belasten die Wettbewerbsfähigkeit der Branche.

WIEN. Die Propak-Industrie meldet für das erste Halbjahr 2025 einen Umsatz von 1,13 Milliarden Euro. Nach Angaben des Fachverbands entspricht dies einem Rückgang von 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Besonders betroffen sind Papierprodukte außerhalb des Verpackungssegments mit einem Minus von 7,5 Prozent, während Verpackungen mit einem Rückgang von 2 Prozent stabiler ausfallen. Der Export sinkt um 6,6 Prozent und stellt für die exportorientierte Branche ein wesentliches Belastungssignal dar.

Gedämpfte Erwartungen
Eine Umfrage unter den 30 größten Unternehmen der Branche zeigt laut Verband eine negative Einschätzung für das Gesamtjahr 2025. Auch für 2026 würden derzeit keine Hinweise auf eine Verbesserung der Auslastung gesehen. Schwache Nachfrage und steigende Kosten setzen die Betriebe laut Verband zunehmend unter Druck.

Propak-Obmann Marko Bill Schuster verweist auf die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen: „Unsere Betriebe beweisen mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tagtäglich Qualität und Innovationskraft, aber die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen setzen uns massiv unter Druck.“ Ein Rückgang der Auslandsnachfrage bei gleichzeitig steigenden Kosten im Inland belaste den Standort zusätzlich.

Beschäftigung und Kostensituation
Der Verband geht trotz der aktuellen Entwicklung von einem stabilen Beschäftigtenstand aus und erwartet einen Rückgang um rund 2 Prozent. Schuster betont, dass die Absatzmenge auf dem Niveau von 2017 liege, die Kosten jedoch dem Stand von 2025 entsprächen und höher seien als im europäischen Ausland. Zwei Drittel der befragten Unternehmen prüfen laut Umfrage Maßnahmen wie Outsourcing oder Verlagerungen innerhalb der Konzerne.

Lohnpolitik im Fokus
Mit Blick auf die Lohnpolitik sieht Schuster die Notwendigkeit einer stärkeren Orientierung an den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen: „In einer stagnierenden Wirtschaft können Löhne und Gehälter nicht dauerhaft steigen, wenn der Konsum gleichzeitig nicht zunimmt.“ Exportmarkt-Bezüge sollten stärker in die Arbeitskostenkalkulation einfließen. (red)

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