WIEN. Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat die österreichische Bevölkerung in vielen Bereichen den Sparstift angesetzt – allerdings nicht beim Musikkonsum, wie die Bilanz des Verbandes der Österreichischen Musikwirtschaft (IFPI) für 2024 zeigt. Die weist zum achten Mal in Folge eine deutliche Umsatzsteigerung auf, und zwar um sieben Prozent auf 254 Mio. €. Fast drei Viertel davon (73,15%) entfallen auf die Streaming-Angebote von Spotify, Apple Music, Amazon Music, Deezer und Co., die im Vergleich zu 2023 um 10,9% zugelegt haben.
Neues Rekordjahr …
„Der Musikkonsum pro Kopf steigt erneut und stellt mit über 20 Milliarden gestreamten Songs einen neuen Höchststand dar”, kommentiert IFPI-Präsident Franz Pleterski das erfreuliche Ergebnis. „Digitale Musikformate machen mit einem Anteil von 86% den Großteil des Konsums aus. Streaming bleibt der Wachstums-Motor des Musikmarkts und spielt heute auch eine entscheidende Rolle für internationale Erfolge österreichischer Künstlerinnen und Künstler.” „Entgegen dem gesamtwirtschaftlichen Trend zur Stagnation blieb der österreichische Musikmarkt auch im Vorjahr dank Streaming und Vinyl-Umsätzen auf Wachstumskurs”, ergänzt IFPI-Geschäftsführer Franz Medwenitsch. „Auch der Ausblick ist positiv, vor allem weil der Streaming-Markt in Österreich noch über genügend Wachstumspotenzial verfügt.”
Aktuell verfügt rund ein Drittel (35%) aller österreichischen Haushalte über ein Musik-Streaming-Abo. In den USA und den skandinavischen Ländern liegt die Quote dagegen schon bei rund 80% .
… und positive Prognosen
Insgesamt haben die heimischen Musikfans im Vorjahr 21,1 Mrd. Songs von Streaming-Plattformen abgerufen, was einer Steigerung gegenüber 2023 von knapp 16% entspricht.
Wachsender Beliebtheit erfreut sich weiterhin auch die klassische Vinyl-Schallplatte. Das Segment weist ein solides Umsatzplus von 6,5% auf 13,1 Mio. € auf.
Musik-CDs steuern zwar noch etwas mehr zum Gesamtergebnis bei – nämlich 14,5 Mio € – allerdings entspricht das einem deutlichen Rückgang von mehr als 18%. Downloads (3,4 Mio. €) und DVDs (1,1 Mio. €) spielen nur noch eine kleine Rolle.
Eine auffallend starke Steigerung von 60% auf 2,4 Mio. € erreichten 2024 die Erträge aus der Lizenzierung von Musik für Filme, Serien oder Werbung (Synchronisations-Rechte). Die kollektiven Lizenzeinnahmen über die Verwertungsgesellschaft LSG stiegen um 2,5% auf 33,3 Mio. € und sind weiterhin ein wichtiges Standbein der Musikbranche. (red)