Tue Gutes und …
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Ursula Bittner, Marion Göstl-Höllerer und Timo Küntzle (v.l.) beim Fachtag.
MARKETING & MEDIA Redaktion 27.01.2023

Tue Gutes und …

Nachhaltigkeit kommunizieren: Fachtag Kommunikation der 70. Wintertagung des Ökosozialen Forums.

••• Von Martina Berger

WIEN. Am Fachtag Kommunikation der Wintertagung 2023 des Ökosozialen Forums Österreich & Europa stand die Kommunikation über Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit und Werte im Fokus. Die Expertinnen und Experten kamen zum Thema „Von der Idee zum Konzept – wie kann Kommunikation in der Kreislaufwirtschaft gelingen?” überein, dass die Nachhaltigkeit in der Kommunikation und in Medien an Bedeutung gewinnt, gleichzeitig aber auch das Risiko von negativen Berichten steigt. Steht nämlich der Kommunikation kein konkretes nachhaltiges Handeln oder Produkt gegenüber, wird das erkannt. Danach stand die „Wertekommunikation zwischen Anspruch und Wirklichkeit” im Fokus. Demnach steigen künftig die Berichtspflichten im ESG-Bereich und auch die Zahl der betroffenen Unternehmen an. Die Nachhaltigkeitsberichte werden konkrete Risiken offenlegen und schaffen die Grundlage, die Unternehmen mehr in die Verantwortung zu nehmen.

Der Präsident des Ökosozialen Forums, Stephan Pernkopf, betonte, dass Österreich die jüngsten Krisen gut überstanden hat. „Aber wir müssen die landwirtschaftliche Produktion nachhaltig intensivieren, denn die Zahl der unterernährten Menschen steigt global seit 2019 wieder an. Europa muss daher seine Lebensmittel selbst produzieren, und die Bäuerinnen und Bauern können das auch – wir müssen sie nur lassen”, so Pernkopf.

Frage der Medientonalität

Jonas Kolbe, Director Strategic Innovations – Insights, Sales & Marketing der Cision GmbH, zeigt, dass es seit 2019 einen Anstieg bei der Nachhaltigkeits-Kommunikation von Unternehmen und Organisationen gibt, auch wenn 2021 ein vorläufiger Höhepunkt erreicht wurde. Gleichzeitig kam es durch Inflation und Ernährungskrise zu veränderten Prioritäten bei den Konsumentinnen und Konsumenten. Ebenfalls zugenommen hat der Anteil von Greenwashing-Erwähnungen, so Jonas Kolbe: „Bei der Nachhaltigkeit ist die Medientonalität grundsätzlich positiv, insbesondere, wenn es zur Kommunikation auch konkrete Handlungen oder Produkte gibt. Es bietet sich auch an, mit NGOs und Influencern zu arbeiten.”

Künftig fast alle betroffen

Eine Nachhaltigkeits-Berichterstattung gibt es schon lange, bisher waren aber nur wenige Unternehmen betroffen. Künftig sind über Lieferketten und den Finanzierungsbedarf nahezu alle betroffen, denn: Wenn eine Bank berichtet, werden die Risiken der Unternehmen in den Bilanzen schlagend. Sie holen sich also die Informationen und Fakten von den Unternehmen, um die Risiken bemessen zu können. „Alle Unternehmen müssen daher in der Lage sein, ihre Nachhaltigkeitspflichten zu berichten und Risiken offenlegen zu können. Gleichzeitig muss man die Erwartungen der diversen Stake- und Shareholder erfüllen”, stellt Marion Göstl-Höllerer von der Kapp Hebein Partner GmbH klar.

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