TV-Inhalte im Dauerhoch: Bewegtbildstudie ist da
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MARKETING & MEDIA Redaktion 14.06.2024

TV-Inhalte im Dauerhoch: Bewegtbildstudie ist da

Laut Studie der RTR und Arbeitsgemeinschaft Teletest nutzen 99% der Österreicher wöchentlich Bewegtbilder, 77% der Bewegtbildnutzung entfallen auf TV-Anbieter.

Die Österreicher lieben ihr Bewegtbild. Das jedenfalls hat die neunte Bewegtbildstudie der RTR Medien und Arbeitsgemeinschaft Teletest ergeben, die vergangene Woche veröffentlicht wurde. Und die stellte fest, dass 99% der heimischen Gesamtbevölkerung (ab 14 Jahren) mehrmals wöchentlich Bewegtbildangebote nutzen und knappe drei Viertel (74%) sogar täglich. Gewinner unter den Angeboten ist dabei Live-TV: 67% entfallen auf die Nutzung dieser Inhalte.

Ergebnisse im Detail

Laut Studie fallen unter den Begriff Bewegtbild zunächst Live- und On Demand TV-Programme, Videos und Bewegtbildinhalte, wie Livestream Videos, On Demand Videos und heruntergeladene Videos, zudem DVDs, Blue-rays sowie VHS-Videos.

Neben den 74%, die täglich Bewegtbildangeote nutzen, gaben 19% an, vier bis sechs Mal die Woche Bewegtbilder zu nutzen; fünf Prozent rezipieren diese ein bis dreimal die Woche.
Die tägliche Bewegtbildnutzung liegt bei der Gesamtbevölkerung der ab 14-Jährigen auf durchschnittliche 223 min – was in etwa dem Wert vor der Coronapandemie im Jahr 2019 entspricht; damals waren es 225 min pro Tag. Der Höchstwert der täglichen Nutzung lag mit 281 min übrigens im Jahr 2021.
Insgesamt konnte die Studie einen sehr stabilen Markt festhalten, die aktuellen Werte der Nutzung entsprechen in etwa den Werten der vergangenen zwei Jahre: sowohl 2022 als auch 2023 nutzten 68% Live-TV.
2024 nutzten zudem 21% Video-Angebote (2022 und 2023: 21%), zehn Prozent Non-Live-TV (2022 und 2023: neun Prozent) und zwei Prozent DVDs und ähnliches (2022 und 2023: zwei Prozent).

„Beide Seiten Platz gefunden”

„Die Bewegtbildnutzung zeigt zum dritten Mal in Folge ein sehr konsistentes Bild. Die Nutzung von Broadcaster-Inhalten ist mit 77 Prozent auf sehr hohem Niveau stabil”, betonte auch Wolfgang Struber, Geschäftsführer der RTR Medien, bei der Studienpräsentation.

„Leichte Rückgänge in der Nutzung von linearem Live-TV werden durch den zeitversetzten Konsum von Broadcaster-Inhalten kompensiert. Einige Video- und Streamingportale verzeichnen in ihrem stark fragmentierten und kompetitiven Markt leichte Rückgänge oder Stagnation. Es zeichnet sich das Bild einer Ko-Existenz von TV-Inhalten und Online-Alternativen ab, in denen beide Seiten ihren Platz gefunden haben könnten.”
Denn die 77% der TV-Nutzung setzen sich aus 64,1% laufendem TV, 3,1% Livestream TV, 5,1% zeitversetztem TV und 4,7% On Demand TV zusammen.

TV Gesamt führt

Ein noch vielfältigeres Bild geben die 21% Video-Nutzung ab; Hauptanteile entfallen hier auf 4,5% Netflix, 4,4% YouTube, zwei Prozent Amazon Prime, 1,3% Instagram, ein Prozent Disney und ein Prozent Twitch, 5,5% nutzen ihre Videos anders. In Sachen Tagesreichweite führt TV Gesamt mit 72%, gefolgt von YouTube mit zehn Prozent, Netflix mit sieben Prozent, Amazon Prime Video mit vier Prozent, Disney+ mit zwei Prozent und Twitch mit einem Prozent – wobei kein Wachstum mehr festgestellt werden konnte.

„Die intensive Nutzung der hochwertigen Broadcaster-Inhalte in allen Altersgruppen unterstreicht die Relevanz der etablierten und vertrauenswürdigen Medienmarke sowohl für die Menschen als auch die werbetreibende Wirtschaft”, so Thomas Gruber (ProSiebenSat.1 Puls 4), Obmann der Arbeitsgemeinschaft Teletest.
„Innerhalb des letzten Jahres haben alle Sendergruppen mit Joyn, ORF On, ServusTV On und RTL+ die größten digitalen Transformationsprojekte am österreichischen Fernsehmarkt gestartet, die ein zukunftsweisendes Streaming-Erlebnis bieten.”

Höhepunkt zur Primetime

Die Nutzung der Inhalte variiert auch nach Tageszeit. Der Konsum von Video- und TV-Inhalten erreicht zwischen 17 Uhr und Mitternacht seinen Höhepunkt. Ab 18 Uhr steigt die Reichweite exponentiell an und erreicht mit 47% zwischen 20.45 Uhr und 21 Uhr ihren Höchstwert. Erst in den späten Abendstunden flacht die Nutzungskurve wieder ab. Die Nutzung von Online-Videodiensten folgt einem ähnlichen Muster, hat aber keinen so ausgeprägten Peak am Abend. Der Höchtswert liegt bei etwas mehr als zehn Prozent.

Je nach Inhalten variieren auch die Nutzungsarten. Um sich Broadcaster-Inhalte anzusehen, erfreut sich der klassische TV-Bildschirm in der Gesamtbevölkerung größter Beliebtheit: 94% des TV-Angebots werden am großen Bildschirm rezipiert. Mit 89% führen Broadcaster-Inhalte die Nutzung am Big Screen deutlich vor Videos (zehn Prozent) und DVDs (ein Prozent) an. Unterschiedlicher fällt der Konsum von Videos aus – sie werden zu 36% am TV-Bildschirm, zu 30% am PC oder Notebook, zu 24% am Smartphone und zu sieben Prozent am Tablet gesehen.
Etwas anders bei der jüngeren Seherschaft der 14- bis 49-Jährigen; hier machen Broadcaster-Inhalte (live oder zeitversetzt) 78% der Bildschirmzeit am Big Screen aus, gefolgt von Videos (19%) und DVDs (drei Prozent). Die Video-Nutzung erfolgt nahezu gleichermaßen auf Fernseher (33%), PC oder Notebook (32%) und Smartphone (28%). (red)

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