Wenig Optimismus beim Blick auf nächste Jahr
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MARKETING & MEDIA Redaktion 13.01.2023

Wenig Optimismus beim Blick auf nächste Jahr

Jährlich erhebt IMAS die Stimmung in der Bevölkerung – der Pessimismus hat im Moment Konjunktur.

••• Von Sascha Harold

LINZ. Die Neujahrsumfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts IMAS gab in den letzten Jahren wenig Anlass zur Freude – das ist auch heuer nicht anderes. Weder der Rückblick auf das vergangene, noch der Ausblick auf das kommende Jahr sind von Optimismus geprägt. IMAS Research Director Paul Eiselsberg im Gespräch darüber, welche Ergebnisse besonders überraschend waren und welche Themen aktuell im Vordergrund stehen.

medianet:
Wie sieht Ihr persönliches Fazit der Neujahrsbefragung aus – gab es Überraschungen?
Paul Eiselsberg: Wir haben vermutet, dass es schwierig wird. Dass es das dritte Jahr in Folge so schlechte Werte gibt, war aber überraschend. Wir müssen festhalten: Die Covidpandemie hat bereits den ersten des vorhandenen Optimismus weggenommen, der Krieg in der Ukraine und vor allem die Teuerung haben die Krise massiv vertieft. Am besorgniserregendsten ist die ­Situation bei der älteren Bevölkerung.

medianet:
Gibt es trotz allem auch einen Lichtblick?
Eiselsberg: 2021 hatten wir noch viele Schwankungen in der Grundstimmung. Die Daten waren da durchaus volatil und wir hatten Phasen mit großer Zuversicht, etwa im Sommer 2021. Die Inflation, ergänzt durch den Klimawandel und eine grundsätzliche Abstiegsangst, haben die aktuellen Tiefwerte beim Optimismus aber stabilisiert. Der Pessimismus hat Konjunktur.

medianet:
Die Neujahrsumfrage wurde heuer zum 51. Mal durchgeführt – was ist das Besondere daran?
Eiselsberg: Wir sind in der glücklichen Lage, eine Längsschnittanalyse zu haben, die seit Bestehen auf die gleiche Methodik setzt – also Face-to-face und etwa 1.000 Befragte. Was auffällt, ist, dass es über die Jahre immer wieder sowohl positive als auch negative Ausschläge gab. Seit den Nullerjahren hat sich aber geändert, dass der Blick auf das vergangene Jahr damals immer positiv war. Heute haben wir hier eine Trendumkehr.

medianet:
Sind künftig Änderungen bei der Befragung geplant?
Eiselsberg: Wir ergänzen die Standardfragen, etwa nach der Zuversicht, immer wieder um neue Fragen, etwa zu Neujahrsvorsätzen oder Wertehaltungen. Das werden wir auch in Zukunft so machen und immer wieder über Erweiterungen und Ergänzungen nachdenken.

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