Am vergangenen Wochenende lud der Club Cuvée zum Neujahrsempfang in die Wiener Operngasse. 120 Mitglieder und Gäste folgten der Einladung in die Konferenzzone der Urban Innovation Vienna (UIV), wo ein „Wiener Derby” abseits des Fußballplatzes stattfand – eine Diskussion zwischen Kurt Gollowitzer und Alexander Wrabetz, den Präsidenten von FK Austria Wien und SK Rapid, moderiert von Ralph Vallon.
Präsidenten plaudern
Bei der Diskussion ging es unter anderem um die Kennzahlen der beiden Vereine, deren Finanzierung, das Management und nicht zuletzt um die sportlichen Erfolge sowie die Zukunft der Mannschaften. Die spürbare Rivalität zwischen den Traditionsvereinen nahmen die Präsidenten Gollowitzer und Wrabetz mit Humor, denn beide konnten auf Erfolge in der letzten Zeit verweisen.
Angesprochen auf die lange Zeit ohne Meistertitel bei Rapid, sagte der Präsident und langjährige ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz: „Natürlich warten unsere Fans seit 2008 auf einen weiteren Meistertitel. Durch die Dominanz von Red Bull Salzburg über viele Jahre hinweg hatten wir einen Nachholbedarf. Jetzt ergeben sich gute Chancen, wieder die Top-Position in der Bundesliga zu erreichen.”
Wien Holding-Geschäftsführer und Austria Wien-Präsident Kurt Gollowitzer verwies auf die lange angespannte finanzielle Situation in seinem Verein, konnte aber Erfreuliches berichte: „Die Austria wurde auf eine neue finanzielle Basis gestellt; gemeinsam haben wir Erfolge zu verbuchen und das beweisen wir spielerisch – wir sind derzeit auf Platz zwei.”
Einig waren sich beide Präsidenten bei Maßnahmen gegen gewalttätige Fans: Es wurde vereinbart, für die nächsten vier Derbys im jeweils eigenen Stadion nur die eigenen Fans zuzulassen.
Gedenken und Ratschläge
Neben dem Sport kam auch die Politik im Neujahrs-Club Cuvée nicht zu kurz. Gleich zu Beginn wurde dem Anfang Dezember verstorbenen Hannes Androsch gedacht; der frühere Vizekanzler und Industrielle war Ehrenmitglied im Club Cuvée.
Autor und Journalist Peter Pelinka hatte in dem Buch „Hannes Androsch: Niemals aufgeben. Lebensbilanz und Ausblick” unter anderem Androschs Ratschläge für die Jugend aufgezeichnet und erzählte: „Besonders wichtig war Hannes Androsch das Bildungsthema, wofür er brannte. Ebenso sagte er der Jugend, dass sie für die Freiheit kämpfen müsse, über den Tellerrand hinaus denken soll, auch über die Europas hinaus schauen muss, und insgesamt formulierte er, seid niemals resignativ, lasst euch nicht unterkriegen, bleibt neugierig.” Mit einer gemeinsamen Gedenkminute endete das Andenken an den Politiker.
Auch über die aktuelle politische Situation wurde debattiert. Alexander Wrabetz, der für die SPÖ im Medienkapitel mitverhandelt hatte, erklärte trotz gescheiterter Koalitionsverhandlungen, dass die Gespräche insgesamt gut gelaufen seien und grundsätzlich auch eine Einigung gegeben war. (red)