LINZ Gestern Dienstag wurden die mittlerweile 18. Cable Days eröffnet. Zu Beginn der Veranstaltung hob Vizekanzler und Medienminister Andreas Babler in einer Videobotschaft die Bedeutung der Branche als Innovationstreiber hervor: „Mit ihren Investitionen in Netze und innovative Produkte ist die Branche ein wesentlicher Technologietreiber. Dieser Beitrag kann gar nicht genug betont werden, denn digitale Infrastruktur und innovative Produkte sind zentrale Faktoren für Wachstum und Innovation sowie die gleichberechtigte Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger am gesellschaftlichen Leben“, so Babler, der aufgrund eines Ministerratstreffens in Brüssel nicht persönlich teilnehmen konnte.
Besonderes Augenmerk legte der Medienminister auf die gesellschaftliche Bedeutung digitaler Infrastruktur: „Konnektivität ist für den sozialen und territorialen Zusammenhang von wesentlicher strategischer Bedeutung.“ Die Bundesregierung sei sich „der zentralen Rolle der hier vertretenen Branchen bewusst“. Daher habe man im Regierungsprogramm „einen besonderen Schwerpunkt daraufgelegt, den Ausbau von neuen und die Nutzung bereits vorhandener Glasfaseranschlüsse insgesamt zu steigern“, um „die digitale Kluft zwischen Stadt und Land weiter zu reduzieren“. Abschließend ging Babler auch auf die Rolle der klassischen Medien ein: „Und weil Sie auch über TV und Radio diskutieren – auch dafür und über den Medienstandort insgesamt haben wir uns für diese Legislaturperiode im Regierungsprogramm einiges vorgenommen.“
Nach der Eröffnung durch Gerhard Haidvogel, Obmann des Fachverbands Telekom / Rundfunk, und einer Keynote von Michael Reinartz, Innovationschef von Vodafone Deutschland, der zum Thema Trends Innovationen in der Telekombranche sprach, standen rechtliche und wirtschaftliche Themen im Fokus. Nikolaus Forgó (Universität Wien) beleuchtete die rechtlichen Herausforderungen der digitalen Ära, Peter Stuckmann von der Europäischen Kommission stellte aktuelle Entwicklungen im europäischen Rechtsrahmen vor, und Stefan Vouk (BMKMS) ergänzte die nationale Perspektive. Im Branchentalk zur „Infrastruktur der Zukunft“ diskutierten Volker Libovsky (Magenta), Florian Parnigoni (spusu) und Michael Seitlinger (A1 Telekom Austria) unter der Moderation von Martin Szelgrad über Ausbau und Regulierungsfragen.
Am Nachmittag sprach Josef Trappel (Universität Salzburg) über die Zukunft der Rundfunkregulierung, während Oliver Böhm (ORF Enterprise & AGTT) und Mario Frühauf (RMS Austria) wirtschaftliche Perspektiven aufzeigten. Im Panel „Wie bleibt TV und Radio dynamisch und relevant?“ diskutierten Bernhard Albrecht (ProSiebenSat.1 PULS 4), Monika Coupkova (Sky Österreich), Philipp König (Kronehit) und Michael Wagenhofer (ORS Group / Big Blue Marble), moderiert von Dinko Fejzuli (medianet Verlag). Der Abend klang mit der Spot-Session und der Cable Night im Musiktheater Linz aus.
Heute, am Mittwoch, dem 5. November, steht die Veranstaltung ganz im Zeichen aktueller rechtlicher und sicherheitsrelevanter Themen. Belma Abazagic (RTR GmbH) spricht über Wertanpassungen in Telekommunikationsverträgen, gefolgt von Wolfgang Feiel (RTR GmbH), der aktuelle rechtliche Fragen aus dem Fachbereich Telekommunikation und Post behandelt.
Anschließend gibt Ursula Illibauer (WKÖ) ein Datenschutz-Update mit Best Practices für KMU, bevor Robert Lamprecht (KPMG Advisory) über Erfahrungen mit der Umsetzung der NIS-Richtlinie berichtet. Fabian Pober(Cyberschutz) beleuchtet in seinem Vortrag „Cybercrime & Darknet – Ihre Daten sind schon lange dort“ die Perspektive der Kriminalistik und bietet praxisnahe Einblicke in aktuelle Bedrohungsszenarien. Zum Abschluss zieht noch Helga Tieben, Geschäftsführerin des Fachverbands Telekom / Rundfunk, das Wrap-up der Cable Days 2025. (red)
