••• Von Bernhard Katzinger
GENF. The Power to Surprise? Langsam, aber sicher müssen sich die Marketer von Kia einen neuen Slogan ausdenken. Denn überrascht sind von den überzeugenden Paketen des koreanischen Autobauers nur noch wenige. Zu gut, zu komplett, zu konkurrenzfähig sind Sorento, Cee’d oder auch der Sportage, die sich allesamt auf dem Markt gut behaupten.
Heiß umkämpfte Klasse
Im Revier der Kombis der (unteren) Mittelklasse tummeln sich allerdings neben den attraktiven Platzhirschen aus Deutschland jede Menge starker Alternativen – man denke nur an die Beiträge zum Thema von Hyundai (i40), Skoda (Octavia, Superb), Renault (Talisman) oder Toyota (Avensis). Dazu kommt, dass nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten die Kompaktkombis gern genommene Alternativen darstellen. Um diesem Mitbewerb einen nennenswerten Marktanteil abzutrotzen, sollte man also schon einen ansprechenden Versuch abliefern.
Keinen Fehler, aber auch keine Überraschung liefert der koreanische Hersteller bei der Motorenpalette: Angekündigt sind insgesamt drei Motoren. Für das reguläre Modell sind der 1,7-Liter-Turbodiesel und der 2,0-Liter-Benziner erhältlich, die bereits in der Limousine zum Einsatz kommen, während die GT-Version des Sportkombis von einem neuen, leistungsstarken 2,0-Liter-Turbobenziner mit Direkteinspritzung (T-GDI) angetrieben wird.
Man braucht wohl keine hellseherischen Fähigkeiten, um die stärkste Nachfrage hierzulande dem 1,7 CRDi mit 141 PS zu prognostizieren. Es handelt sich um das gleiche Aggregat, das in der Limousine zum Einsatz kommt. Für den Viertürer wurde zuletzt ja auch eine Hybrid-Version angekündigt, die fehlt (noch) im Portfolio des Lademeisters. Dafür bekommt der Sportswagon ein neues siebenstufiges Direktschaltgetriebe (DCT), das speziell für drehmomentstarke Antriebe konzipiert wurde und mit schnellen Gangwechseln ein besonders sportliches Fahrerlebnis bieten soll. Passenderweise findet sich die Automatik serienmäßig in der stärksten Motorisierung, dem 2,0-Liter-T-GDI mit 245 PS und einem maximalen Drehmoment von 353 Nm, das zwischen 1.350 und 4.000 U/min. zur Verfügung steht.
Volle Ladung
Es ist ja nicht unbedingt so, dass man des Ladevolumens wegen zum Kombi – Verzeihung: Sportswagon – greift. Die Kapazität sei dennoch angesprochen: 553 Liter laut VDA-Norm lassen sich im Gepäckabteil verstauen, 43 Liter mehr als in der Limousine. Dank niedriger Ladekante, variablem Schienensystem und der im Verhältnis 40:20:40 umlegbaren Rücksitzlehne punktet der Optima nicht mit bloßem Volumen allein, sondern auch mit smarter Bedienbarkeit. Die sensorgesteuerte Heckklappe bedarf nicht einmal mehr der mittlerweile gelernten Kick-Bewegung: Sie öffnet sich automatisch, sobald der Smart-Key des Fahrers direkt hinter dem Fahrzeug geortet wird. Weiteres nützliches Detail: In die Rückseite der Fondsitzlehnen ist ein Gepäckraumtrennnetz integriert, das mit wenigen Handgriffen aufgespannt werden kann.
Smarte Alternative
Auch im Bereich der smarten und mehr oder weniger nützlichen Komfort- und Sicherheitsassistenten gibt sich der Optima auf dem Papier keine Blöße: Neben radargestützten Abstands- und Notbremsassistenten findet sich in der Feature-Liste auch ein Querverkehrwarner fürs Ausparken aus Schräglücken oder eine automatische elektronische Fahrwerksabstimmung an. Preise sind noch nicht bekannt, Marktstart ist kommenden Herbst.