Beim Grillen fehlt der Klimaschutz
© Johannes Zinner
RETAIL Redaktion 21.06.2024

Beim Grillen fehlt der Klimaschutz

WWF-Grillfleisch-Check: Klimaschonende Alternativen sind in den Supermärkten eher Mangelware.

WIEN. Beim Grillen kommt der Klimaschutz zu kurz – dieses Fazit legt der WWF-Grillfleisch-Check nahe. Demnach fehlen klimaschonende Alternativen im heimischen Grillsortiment, stattdessen setzen die Supermärkte während der Grillsaison auf Lockangebote mit Billigfleisch. Im vierwöchigen Untersuchungszeitraum waren 90% der 196 untersuchten Grillprodukte tierischen Ursprungs, 95% davon stammte aus konventioneller Tierhaltung.

Fleischtiger bevorzugt

Jedes fünfte beworbene Produkt stammt aus dem Ausland. Nur jedes zehnte Produkt war vegetarisch oder vegan. „Das sind falsche Anreize und Signale: Die Flugblätter sind voll mit Sonderrabatten auf Fleisch, anstatt regionale Bioware und pflanzliche Alternativen zu fördern. Das erschwert eine klimaschonende und gesunde Entscheidung, obwohl sich immer mehr Menschen nachhaltig ernähren wollen”, klagt Pegah Bayaty, Sprecherin für nachhaltige Ernährung beim WWF Österreich.

In Österreich ist der jährliche Fleischkonsum mit im Schnitt 59 Kilo pro Kopf drei bis fünf Mal so hoch wie von Umwelt- und Gesundheitsfachleuten empfohlen. Der WWF fordert daher ein grundlegendes Umdenken der Supermärkte und der Politik: „Aufgrund der Teuerung sollte die Bundesregierung die Mehrwertsteuer für Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte streichen und ein Maßnahmenpaket für eine nachhaltige Ernährungswende vorlegen. Bisher passiert hier wenig bis nichts”, kritisiert Bayaty. (red)

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